Das Dorf Lützerath im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen soll riesigen Baggern zum Opfer fallen. Hunderte Millionen Tonnen Braunkohle liegen unter Lützerath, Kohle, die benötigt werde um die Energiesicherheit in Deutschland zu garantieren, so das Energieunternehmen RWE, die grüne NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur und der grüne deutsche Minister für Wirtschaft und Klimaschutz, Robert Habeck. Sie beziehen sich dabei auf drei Studien, die teilweise im Auftrag von RWE verfasst wurden.
Anders sieht dies beispielsweise Catharina Rieve vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung an der TU Berlin. Die Energiesicherheit sei in Deutschland gewährleistet, ausserdem betont sie, dass die Kohle unter Lützerath auf keinen Fall abgebaut und verfeuert werden dürfe, wenn Deutschland sich an das Pariser Klimaziel von 1.5 Grad halten will.
Die ursprünglichen Bewohner*innen von Lützerath sind schon länger weggezogen, die Häuser gehören mittlerweile RWE. Hunderte Aktivist*innen versuchen mit ihrer Präsenz Lützerath noch zu retten. Gestern begann jedoch die Räumung, laut verschiedenen Medien dringe die Polizei immer weiter in das besetzte Gebiet vor. Bereits sei es zu ersten gewaltsamen Zusammenstössen zwischen Einsatzkräften und Aktivist*innen gekommen.
Bis zum 1. März muss die vollständige Räumung von Lützerath gelingen, so RWE. Dann endet nämlich die Rodungssaison in Deutschland. Sollte Lützerath bis dahin nicht geräumt sein, müsste der Konzern bis zum 1. Oktober warten, um den Baumbestand zu roden und mit dem Braunkohletagebau zu beginnen.