Seit ihrer Gründung hat die Seenotrettungsorganisation SOS Humanity rund 40’000 Menschen gerettet. Beim letzten Einsatz im Dezember waren es innerhalb von drei Tagen 261 Menschen, rund ein Drittel davon war minderjährig. Abgesehen von zivilen Schiffen wie der Humanity One gibt es im zentralen Mittelmeer keine Seenotrettung mehr – im März 2019 beendete die EU die Operation «Sophia».
Umso wichtiger sei die Arbeit der NGOs, betont Lukas Kaldenhoff von SOS Humanity. Die Organisation veröffentlichte letzte Woche einen Einsatzbericht, in dem sie Einblick bietet in ihren Alltag. Kaldenhoff erhebt im Interview schwere Vorwürfe an die Adresse der neuen italienischen rechtsaussen Regierung. Diese weise den Seenotrettungsorganisation absichtlich Häfen in grosser Distanz zu, damit sie ihrer Arbeit auf dem Mittelmeer nicht nachgehen können. Ausserdem fordere ein neues Dekret, dass die Schiffe pro Einsatz nur noch ein einziges Boot mit Migrant*innen aus Seenot retten dürfen.
Das Gespräch hat das Radio Lora in München aufgezeichnet.