
Importetikette für den asiatischen Markt der Schweizer Handelsfirma Gebrüder Volkart © Volkart Stiftung Winterthur
Ausserhalb von Winterthur sind ihre Namen praktisch unbekannt: Am 1. Februar 1851 gründeten die Gebrüder Volkart ein Handelsunternehmen für sogenannte Kolonialwaren. Das Handelshaus Gebrüder Volkart importierte beispielsweise Baumwolle, Kaffee und Gewürze nach Europa – und exportierte Textilien, Uhren und Farben nach Indien. Innerhalb kürzester Zeit stieg das Unternehmen zu einem der weltweit wichtigsten Handelshäuser auf und verliess sich dabei auch auf die von den Briten geschaffenen kolonialen Strukturen.
Im 21. Jahrhundert zählt die Schweiz zu den grössten Playerinnen, wenn es um den internationalen Rohstoffhandel geht. Erdöl, seltene Erden, Getreide: Rund ein Fünftel des weltweiten Rohstoffhandels wird in der Schweiz abgewickelt. Inwiefern setzten die Gebrüder Volkart den Grundstein für diese Entwicklung?
Ein Beitrag in unserer Rubrik Zeitsprung mit Christof Dejung, Professor für neuste allgemeine Geschichte an der Universität Bern und Autor des Buches Die Fäden des globalen Marktes. Eine Sozial- und Kulturgeschichte des Welthandels am Beispiel der Handelsfirma Gebrüder Volkart 1851–1999