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Verbrannte Leinwände und Leere: Miró in Bern

Fabienne Eggelhöfer ist die Kuratorin der Ausstellung «Joan Miró – neue Horizonte» im Zentrum Paul Klee. Miró ist vor allem für seine poetischen Traumbilder aus den 1920ger Jahren bekannt. In ihrer Ausstellung wollen sie einen anderen, einen rebellischeren Miró zeigen: «Wenn man heute eine Joan Miró Ausstellung macht, dann will man einen anderen Miró zeigen als den, den die Menschen von Postkarten oder Postern kennen», erklärt Fabienne Eggelhöfer.

Das Werk «Verbrannte Leinwand» von Miró weist tatsächlich Brandlöcher auf. (Foto: Rolf Siegenthaler, © Successió Miró / 2023, ProLitteris, Zurich)

Fabienne Eggelhöfer nimmt mich mit auf einen Rundgang durch die Ausstellung. Wir starten unseren Rundgang mit einem Werk der Serie «Verbrannte Leinwände». Der weltbekannte Künstler übergoss einige Leinwände mit Benzin, zündete diese an und löschte das Feuer mit einem nassen Besen. Das Werk weist grosse Brandlöcher und Fussabdrücke auf – Miró ist wohl über das Werk gelaufen. Alles in allem sehe es aus, als habe Miró die Leinwand malträtiert, meint Fabienne Eggelhöfer. «Für ihn war aber dieser destruktive Akt etwas Konstruktives: So fand er etwas Neues wie man sich von der klassischen Malerei lösen kann.»

Miró hat sich  mit dem Zen-Spiritualismus auseinandergesetzt und dadurch einen neuen Zugang zu der Leere in der Kunst entdeckt. Besonders auffallend ist das im Werk «Landschaft». Eine grosse, ganz weisse Leinwand, mittig auf der rechten Seite ein blasser hellblauer Punkt, sonst nichts. Fabienne Eggelhölzer widerspricht: «Wie so oft ist die Leere nicht nichts, sie ist etwas. Das spürt man vor diesem Werk!».

Blauer Punkt auf weisser Fläche: Mirós Auseinandersetzung mit der Leere. (Foto: Rolf Siegenthaler, © Successió Miró / 2023, ProLitteris, Zurich)

Dieses ruhige Werk kann auch als Erbe von Mirós Umzug nach Palma de Mallorca gesehen werden. In den 1930ger Jahren lebte der Katalane in Paris, weil er vor dem faschistischen Regime in Spanien flüchtete. Als der zweite Weltkrieg ausbrach, musste er Paris verlassen und zog in die Normandie. Als da die deutschen Truppen kamen, musste er erneut weg, zurück nach Spanien. Insgesamt ein sehr unstetes Leben mit vielen verschiedenen Ateliers und Arbeitsplätzen. Ruhe kehrte ein, als Miró 1956 nach Palma de Mallorca zog, wo er jene Werke erstellte, die nun im Zentrum Paul Klee zu sehen sind.