Die Kampagne Verändere die Schweiz des Dachverbandes der Schweizer Jugendparlamente DSJ will der jüngeren Generation mehr politisches Gehör verschaffen.
Noch bis am 26. März 2023 können in der Schweiz wohnhafte Jugendliche zwischen 12 und 25 Jahren ihre drängendsten politischen Anliegen online einreichen. Anschliessend wählen 15 junge Bundesparlamentarier*innen je eine Forderung aus, erarbeiten gemeinsam mit den betreffenden Jugendlichen den entsprechenden Vorstoss und bringen diesen im eidgenössischen Parlament ein.
Unter den Politiker*innen sind die Nationalrät*innen Christian Wasserfallen (FDP), Erich Hess (SVP) und Samira Marti (SP) oder Ständerat Mathias Zopfi (Grüne).
Gemäss der DSJ-Kampagnenverantwortlichen Ira Differding sind bereits rund 80 Forderungen zusammengekommen. Sie reichen von einem Elternurlaub über eine schuldenfreie Zukunft oder einem Rahmenabkommen mit der EU bis zur Abschaffung der Hausaufgaben.
Kontinuierlich beschäftigen würden die Jugendlichen Themen wie etwa Nachhaltigkeit oder Klimawandel. Diesbezügliche Forderungen habe es schon in der ersten Kampagne von 2017 gegeben, heisst bereits vor der Klimastreikbewegung. Andere Themen seien eher neu, seit der Coronapandemie zum Beispiel die psychische Gesundheit.
Im aktuellen Wahljahr will der DSJ mit der Kampagne zudem einmal mehr auf die Problematik hinweisen, dass Jugendliche sich hierzulande kaum an den politischen Entscheidungsprozessen beteiligen können. Einerseits verhindere dies, dass die generationsspezifischen Probleme und Forderungen der Jugendlichen Eingang in die nationale Politik finden. Andererseits müssten Jugendliche sehr viel länger mit den Entscheiden der heutigen Politiker*innen leben, weshalb auch ihre Ansichten und Anliegen stärker gewichtet werden sollten, betont Ira Differding.
Könnte sie im Rahmen der Kampagne ihre eigenen Forderungen deponieren, würde sich Ira Differding einerseits mehr politische Bildung in der Schule wünschen. Dies sei ein wiederkehrendes Anliegen vieler Jugendlicher und die politische Bildung als zentralen Grundpfeiler der Demokratie müsse hierzulande stärker gefördert und jugendgerechter vermittelt werden. Zweitens wünsche sie sich als Person ohne Schweizer Pass die Einführung des Ausländer*innenstimm- und wahlrechts.