Erdbeben stellen für die Schweiz eine Gefahr dar: Sie gehören neben Pandemien und Strommangellagen zu den grössten Risiken für die Gesellschaft. Bisher war wenig darüber bekannt, welche Auswirkungen Erdbeben in der Schweiz auf Personen und Gebäude haben können. Eine neues Erdbebenrisikomodell der ETH Zürich bringt jetzt Licht ins Dunkle.
Das Modell unterscheidet zwischen Erdbebengefährdung und Erdbebenrisiko. Ersteres schätzt ab, wie oft und wie stark die Erde an bestimmten Orten in Zukunft beben könnte. Das Erdbebenrisiko hingegen schätzt die Auswirkungen eines Bebens auf Personen und Gebäude. Am höchsten ist das Erdbebenrisiko in Basel, Genf, Zürich, Luzern und Bern, erklärt Michèle Marti, Leiterin der Kommunikation und der Forschungsgruppe Risikokommunikation beim Schweizerischer Erdbebendienst an der ETH Zürich, wo das Erdbebenrisikomodell im Auftrag des Bundes erstellt wurde.
Erdbeben kann man weder verhindern noch vorhersagen – trotzdem gebe es Massnahmen, die das Erdbebenrisiko minimieren, meint Michèle Marti. «Die beste Massnahme, um sich vor den Auswirkungen eines Bebens zu schützen, ist eine erdbebengerechte Bauweise». Viel habe sich getan in den letzen Jahren, so Marti. «Es brauche noch eine lange Zeit, bis man Gebäude ertüchtigt hat oder bis sich der Gebäudebestand erneuert.»