Zurück an den Absender: Der Grosse Rat zerpflückte in den letzten zwei Tagen die kantonale Opferhilfestrategie aus der Feder von SVP-Regierungsrat Pierre Alain Schnegg. Der Vorsteher der kantonalen Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion GSI hatte ein Papier vorgelegt, welches auf häusliche Gewalt und auf Tatpersonen mit Migrationshintergrund fokussierte. Ganz zum Unmut des Grossen Rates, welcher der Opferhilfestrategie eine Abfuhr erteilte: Die Strategie wurde zurückgewiesen, Schnegg muss das Papier in weiten Teilen überarbeiten.
Neben der einseitigen Fokussierung auf häusliche Gewalt durch Menschen mit Migrationsgeschichte, kritisierten die Parlamentsmitglieder auch die unscharfe Umsetzungsstrategie, Versäumnisse im Datenschutz, mögliche Kürzungen der Sozialhilfe, die Streichung des Mädchenhauses als eigenständige Institution und das Einbeziehen der Täter*innen-Arbeit in das Budget der Opferhilfe.