Übernachten auf fremden Sofas? Couchsurfing erlaubt es, auf Reisen kostenlos bei Einheimischen unterkommen. Couchsurfing verspricht dabei eigentlich das Gefühl von Ferien bei Freunden. Eigentlich. Denn immer wieder werden Fälle publik, in denen meist männliche Gastgeber übergriffig gegenüber ihren Gästen sind. Vor ein paar Jahren sorgte ein Fall aus Italien für einen Aufschrei: Ein Polizist aus Padua hat mindestens 16 junge Couchsurferinnen betäubt und vergewaltigt. Für Frauen und queere Menschen ist das Reisen mit Couchsurfing also alles andere als sicher. Das muss sich ändern, dachte sich die in Berlin lebende Nora von Breitenbach, und hat eine Alternative zu Couchsurf gegründet, spezifisch für Frauen und queere Personen. Sie sei selbst früher viel mit Couchsurf unterwegs gewesen, erklärt sie. «Ich bin oft in unangenehme Situationen geraten, wo ich mich abgrenzen musste und extrem genervt war von meist männlichen Couchsurfern.» Deswegen habe sie irgendwann darauf verzichtet, auf fremden Sofas zu übernachten und habe sich vermehrt Hostels gebucht.
Die Idee zu einer queeren und feministischen Couchsurf-Alternative sei ihr vor einem Jahr gekommen, erklärt Nora von Breitenbach. «Ich dachte: es könnte eine so schöne Idee sein, wieso probieren wir das nicht einfach?». Ende des Monats wird die Plattform publiziert, auch in Form einer App. Hier kann man sich jetzt schon registrieren.