Noch bis zum 31. März findet in Jamaika eine Konferenz der Internationalen Meeresbodenbehörde isa statt. Die UNO-Organisation, bei der auch die Schweiz dabei ist, muss festlegen, unter welchen Umständen Rohstoffe aus dem Tiefseeboden abgebaut werden können, denn bereits im Juli sollen erste Lizenzen für den Tiefseebergbau vergeben werden.
Gleichzeitig wie die Konferenz auf Jamaika, haben sich heute im Zürcher Luxushotel Dolder Investor*innen mit Firmen getroffen. Sie alle sind interessiert an einer möglichst gewinnbringenden Freigabe des derzeit noch grösstenteils unberührten Tiefseebodens. Denn dieser birgt lukrative Vorkommen, unter anderem an Mangan, Kobalt und Nickel.
Unterbrochen wurde das Treffen von einem kurzen Intermezzo von Greenpeace-Aktivist*innen. Für sie ist klar: Der drohende Raubbau muss gestoppt werden.
«Die Tiefsee ist einer der grössten Lebensräume und eines der letzten kaum berührten Ökosysteme. Die kommerzielle Ausbeutung würde ihre Artenvielfalt zerstören», sagt Iris Menn, Meeresbiologin und Geschäftsleiterin von Greenpeace Schweiz und verweist auf eine Studie, die Greenpeace vor rund einem Monat veröffentlicht hat. Zudem bestehe die Gefahr, dass in Sedimenten gespeicherter, klimaschädlicher Kohlenstoff durch den Bergbau freigesetzt werde.
Greenpeace fordert nun, dass sich die Schweiz in den laufenden Verhandlungen «klar und laut» positioniere, damit im Juli keine Lizenzen vergeben werden.