Etwa 70 Prozent des weltweiten Goldes werden in der Schweiz verarbeitet, vier der weltweit grössten Raffinerien haben hierzulande ihren Sitz. Doch die Intransparenz in der Branche ist gross: Unter dem Deckmantel des Geschäftsgeheimnisses weigern sich die meisten Verarbeiter, die Identität ihrer Lieferanten offenzulegen.
Die Entwicklungsorganisation Swissaid veröffentlichte nun eine Recherche zum weltweiten Goldhandel. In der Studie mit dem Titel «Out of the shadows. Business relationships between industrial gold mines in Africa and refineries» werden so gut wie alle Geschäftsbeziehungen zwischen Goldminen in Afrika und den weltweiten Verarbeitern beleuchtet.
Die Autoren kommen dabei wenig überraschend zum Schluss: Menschenrechts- und Umweltprobleme seien der Grund für die Intransparenz – und nicht die vorgeschobenen Geschäftsgeheimnisse. Swissaid habe in Zusammenhang mit der Arbeit in den Minen Gesundheitsprobleme, Unfälle und Todesfälle ermittelt, zudem komme es immer wieder zu Landaneignungen, Steuerhinterziehung und Korruption, so Co-Autor der Studie, Yvan Schulz, im Interview mit RaBe.