Heute Vormittag hat Klimastreik Bern der Stadtberner Energieversorgerin Energie Wasser Bern ewb einen offenen Brief überbracht. Darin fordern die Aktivist*innen die ewb dazu auf, sich gegen das vom GVM geplante Flüssiggas-Terminal in Muttenz einzusetzen.
Der Gasverbund Mittelland GVM beschafft und transportiert Gas im Auftrag von insgesamt 15 Lokalversorger*innen, unter ihnen auch die ewb. Bis Ende Jahr will der GVM in Schweizerhalle im Kanton Baselland ein neues Gasterminal und einen Gasspeicher für fossiles Gas realisieren.
Wenn die ewb kontinuierlich mit nachhaltiger Energieversorgung werbe, sei sie als Anteilseignerin des GMV dazu verpflichtet, sowohl öffentlich als auch innerhalb des Gasverbundes gegen das geplante Flüssiggas-Terminal Stellung zu beziehen, fordert Tina Hitzblech vom Klimastreik Bern.
In Folge der Kritik seitens der Klimabewegung stellte der GVM kürzlich in einer Mitteilung klar, man wolle künftig vermehrt erneuerbares Gas anbieten, sei dies Biogas, synthetisches Gas oder Wasserstoff und so in die Dekarbonisierung der Schweizer Energieversorgung investieren. Demnach sei es für GVM nicht nachvollziehbar, weshalb die Klimaaktivst*innen diese Infrastruktur verhindern wollen.
Darauf erwidert Tina Hitzblech, der Anteil von Biogas und synthetischem Gas sei aktuell noch verschwindend klein. Deshalb sei nicht von der Hand zu weisen, dass die Infrastruktur vorrangig für fossiles Gas realisiert werde. Zudem werde oft ausgeblendet, dass der Energieverbrauch gerade für die Herstellung von synthetischem Gas extrem hoch sei. Hitzblech fordert, das angeblich «grüne Image» von Gas grundlegend zu hinterfragen, weil Gas weder klimafreundlich noch sozialverträglich sei.