Die Stadt bietet für viele Vögel ein Zuhause, das wird bei einem geführten Stadtspaziergang durch das Museumsquartier Bern klar. Dafür treffen wir uns um halb sieben morgens im Museumsgarten beim Helvetiaplatz, direkt hinter dem historischen Museum. Manuel Bütikofer vom Verein Faunaberna wird uns in den nächsten Stunden durch das Museumsquartier Bern führen. Ein kurzer Blick über den Museumsgarten genügt dem Experten, um ein paar Vögel zu orten. Stadttauben, Stare, Möwen: Wenn man genau hinschaut, ist auf der hohen Föhre im Museumsgarten sogar das Nest einer Rabenkrähe zu sehen.
Vom Museumsgarten laufen Richtung Bernastrasse und spitzen die Ohren. Wir hören einen Buchfink, einer der häufigsten Brufvögel der Schweiz. Gut getarnt in der Hecke findet sich ein kleiner Spatz. Spatzen gehören genau so in den Siedlungsraum wie die Tauben, erklärt Manuel Bütikofer.
Mittlerweile ist es viertel nach sieben. Die Stadt erwacht langsam zum Leben, es kommt Verkehr auf. Das Vogelgezwitscher drängt in den Hintergrund. Es hat auch angefangen zu regnen – kein Ideales Flugwetter. Wir drängen uns unter einen Baum vor dem Historischen Museum, wo unsere Tour endet. Über zwanzig verschiedene Vogelarten haben wir in dieser kurzen Zeit gesehen. Beachtlich, wie viel Biodiversität direkt vor unseren Augen ist, wenn man mal genauer hinschaut.
Der Early Bird Spaziergang ist ein Angebot vom Museumsquartier Bern und findet im Rahmen des Projekts «Mehr Natur» statt, das sich für mehr Biodiversität rund um den Helvetiaplatz einsetzt. Im Juni finden Spaziergänge durchs Quartier statt zum Thema Fledermäuse – genauere Infos dazu findet ihr hier.
Foto: Franziska Witschi