Die Schweizerische Kriminalprävention hat ein Aufklärungsvideo gemacht, um Menschen zwischen 10 und 16 Jahren über die Gefahren von Pornografiekonsum aufzuklären. Es illustriert einen dunkel angezogenen Mannes vor schwarzem Hintergrund. Grimmig schaut er in die Kamera. Mit verzerrter Stimme sagt er: «Ich beobachte dich, und ich weiss was du gestern getan hast. Du hast einen Porno geschaut, das ist nicht okay!»
Die Message des Videos ist einfach: Wer noch nicht 16 Jahre alt dürfe keine Pornos schauen. Illegale Pornos seien generell verboten und Nacktbilder zu verschicken sei für Menschen unter 16 Jahren illegal. Rübergebracht wird diese Message mit ausgestrecktem Zeigefinger. Das Video stösst auf Kritik. Ein User schreibt auf Instagram: «Gehts noch? Ein düsterer, furchteinflössender Mann, der mit tiefer Stimme den Kindern in einem drohendem Ton erklärt, dass er sie beobachtet? Wie creepy ist das denn und was soll das bitte für eine Aufklärung sein?» Auch Barbara Berger von der Organisation Sexuelle Gesundheit Schweiz ist irritiert über die Aufmachung des Aufklärungsvideos.
Produziert wurde das Video von der Schweizerischen Kriminalprävention. Für ein Interview stand diese nicht zur Verfügung, meinte aber per Mail, dass es zwar Zitat «eine laute Kritik gab, aber auch ein stilleres, dennoch viel verbreiteteres Lob in Form von tausenden von Likes und positiven Rückmeldungen direkt an uns. Die Kritik sei also zu relativieren, so die Kriminalprävention. Sie würden absolut zu diesem Produkt und finden es weiterhin sehr gut gemacht und nützlich, so die Schweizerische Kriminalprävention. Dem widerspricht Barbara Berger von Sexuelle Gesundheit Schweiz: Ein sensibler Umgang mit Pornografie gehe anders.