Die Schweiz soll bis 2050 klimaneutral werden, dafür sollen fossile Energieträger wie Erdöl und Erdgas verboten werden – dies war die Forderung der Gletscherinitiative. Abgestimmt wird am 18. Juni nun aber nicht über die Gletscherinitiative, sondern über den Gegenvorschlag, der von Bundesrat und dem Parlament ausgearbeitet wurde. Dieser enthält kein Verbot, sondern sieht eine schrittweise Senkung des fossilen Energieverbrauchs vor. Die Gletscherinitiative wurde bedingt zurückgezogen. Wenn das Klimagesetz abgelehnt wird, kann die Initiative reaktiviert werden. Vordenker der Gletscherinitiative ist Marcel Hänggi. Er könne mit dem Gesetz leben, denn das Hauptanliegen werde darin angegangen, nämlich die Schweiz bis 2050 auf einen klimaneutralen Pfad zu leiten. Nicht mit diesem Gesetz leben kann hingegen Monika Rüegger, SVP Nationalrätin des Kantons Obwalden. Ihre Partei hat das Referendum gegen das Klima- und Innovationsgesetz ergriffen, denn die Vorlage sei ein Stromfressergesetz. Das Gesetz würde zu einer Zunahme des Stromverbrauchs führen, so Rüegger. Dem widerspricht Marcel Hänggi: «Natürlich müssen wir aufpassen, dass wir genug Strom haben, aber beide Räte haben beschlossen, die erneuerbare Energieproduktion auszubauen. Strom können wir selber produzieren, Öl und Gas nicht!»
Die Meinungen zu dem Klima- und Innovationsgesetz sind gespalten. Für Monika Rüegger von der SVP ist klar: «Das Gesetz ist für die Bevölkerung wahnisinnig teuer, es bringt nichts, und die nächste Generation wird das bezahlen müssen.» Marcel Hänggi widerspricht – es gebe viel zu verlieren, wenn dieses Gesetz nicht angenommen werde.