Ohne Vorankündigung räumte die Polizei am 22. Februar 2017 die Besetzung an der Effingerstrasse 29. Genauso unerwartet kam die Gegenwehr einiger der Besetzer*innen. Sie bewarfen die Polizei unter anderem mit Möbelstücken, Farbbeuteln und Feuerwerkskörper.
Die darauffolgenden Ausschreitungen bestimmten die Gespräche in Bern noch wochenlang. Wie kam es zu dieser Gewalteskalation? Wer war schuld daran?
Vor zwei Jahren dann sollte ein Schlussstrich unter die Sache gezogen werden. Am Regionalgericht wurde 16 Personen, die am Tag der Räumung im Haus verhaftet worden waren, der Prozess gemacht. Ihnen wurde Hausfriedensbruch sowie Gewalt und Drohung gegen Beamte vorgeworfen.
Verurteilt wurden sie am Ende nur wegen Hausfriedensbruchs. Von den restlichen Anklagepunkten wurden sie freigesprochen. Das Urteil sorgte bei manchen Leuten für Empörung, die Staatsanwaltschaft zog das Verfahren an die nächste Instanz weiter.
Seit gestern wird am Obergericht nun erneut über den Fall verhandelt. Stephan Schmidli ist Mitglied bei den Demokratischen Juristinnen und Juristen Bern und einer der Verteidiger im Prozess. Im Interview mit RaBe-Info spricht er darüber, was er vom Prozess am Obergericht erwartet.