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Tanzwut in der Dampfzentrale

Menschenmassen, die sich ansammeln und unkontrolliert tanzen, in unhaltbare Ekstase geraten, und das während Stunden, Tagen, ja gar Wochen. Die Rede ist nicht von einem Rave der Neunziger, sondern von der Tanzwut; ein unerklärliches Phänomen, dass im Mittelalter in Europa für Aufsehen sorgte. Diese Tanzwut liefert den Stoff für die Produktion «The Dancing Public» der dänischen Choreografin und Tänzerin Mette Ingvartsen.

Eine solche Tanzwut griff etwa im Jahr 1374 in der deutschen Stadt Aachen um sich. Mehrere hundert Tanzende räckelten sich wochenlang unkontrollierbar durch die Gassen der Stadt, besetzen Plätze und Kirchen. Es gibt viele Mythen rund um diese Tanzwut, eine solide Erklärung für dieses Phänomen gebe es aber noch immer nicht, so Mette Ingartsen.

Dieser Tanzwut nähert sich Mette Ingvartsen heute abend in der Dampfzentrale. Die dänische Performerin steht auf der Bühne, singt und erzählt die Geschichte der mittelalterlichen Tanzwut. Eine hybride Form zwischen Performance, Konzert, Rave, Vorlesung, so Ingvartsen. Als Publikum steht man bei der Performance und ist angehalten, mitzutanzen.

In der Performance «The Dancing Public» nähert sich die dänischen Choreografin und Tänzerin Mette Ingvartsen dem Phänomen der Tanzwut. (Foto: Dampfzentrale)

Gezeigt wird die Performance im Rahmen des Festivals «Steps», das grösste Festival für zeitgenössischen Tanz in der Schweiz. Während drei Wochen touren Künstler:innen durch das ganze Land und bespielen über dreissig Orte.