Eine ungewollte Bemerkung beim Vorübergehen, eine unangenehme Berührung im vollen Bus, eine Anfeindung auf dem Nachhauseweg: Seit einem Jahr können solche Vorfälle über das Meldetool «Bern schaut hin» gemeldet werden. 750 solche Vorfälle wurde im ersten Jahr gezählt. Das sei aber wohl nur die Spitze des Eisberges, die tatsächliche Zahl könnte um ein Vielfaches höher sein, befürchtet Mirjam Baumgartner, Leiterin des Projekts «Bern schaut hin». Die Zahlen zeigen, dass insbesondere Frauen und queere Menschen im öffentlichen Raum mit sexistischen und queerfeindlichen Belästigungen konfrontiert sind.
Die Zahlen aus dem ersten Jahr zeigen , dass es noch viel zu tun gibt. Die breite Bevölkerung müsse in puncto Belästigung noch mehr sensibilisiert werden, so Baumgartner. Deswegen hat die Stadt anfang Monat eine neue Plakatkampagne gestartet, die zu mehr Zivilcourage im öffentlichen Raum ermutigt.