Seit vierzig Stunden ist das Gebäude der Uni Tobler in Bern besetzt. Nun meldet sich nun die Unileitung zu Wort. Sie toleriere die Besetzung nicht und fordere die Besetzer:innen dezidiert dazu auf, die Gebäude zu verlassen, das hat der Rektor Christian Leumann gestern Nachmittag den Besetzer:innen persönlich mitgeteilt. Auf inhaltliche Diskussionen liess er sich aber nicht ein. Alle Studierenden der Universität haben gestern eine Mail vom Leumann erhalten. Studierende sollen sich von der Besetzung fernhalten, das lässt sich in der Mail mindestens zwischen den Zeilen lesen.
Die Universitätsleitung reagiert auch auf die Forderung des akademischen Boykotts Israels mit viel Ablehnung. Sie weist zwar aus, dass die Universität Beziehungen zu israelischen Hochschulen habe, so etwa Austauschprogramme mit der Hebrew University of Jerusalem. Diese wissenschaftlichen Kooperationen stellt die Universität Bern aber nicht in Frage. Die Forderung des akademischen Boykotts komme einer massiven Einschränkung der Wissenschaftsfreiheit gleich.
Die Besetzung solle bis heute um 12 Uhr beendet werden, fordert die Unileitung heute früh. Werde diesem Ultimatum keine Folge geleistet, behalte sich die Universität Bern vor, die Besetzung beenden zu lassen, bestätigt die Universität auf Anfrage. Weitere Angaben zu einer möglichen Räumung wollte die Universität zum jetzigen Zeitpunkt nicht machen.
Wie die Besetzung mit diesem Ultimatum ungeht ist noch unklar. Gegen Mittag werde man sich im Plenum über die Situation besprechen, meint Severin vom Besetzer:innenkollektiv auf Anfrage gegenüber Radio RaBe.