Im Schnitt stirbt in der Schweiz jede zweite Woche eine Frau durch die Gewalt eines Familienangehörigen oder einer nahestehenden Person. Man spricht von Feminizid, wenn eine Frau wegen ihrer gesellschaftlichen Rolle getötet wird. Es handelt sich dabei nicht um einen juristischen Begriff, denn er hat es noch nicht ins Gesetzbuch geschafft. In der Alltagssprache kommt der Begriff jedoch immer mehr zum Ausdruck, seit er in den 90er Jahren in feministischen Kreisen entstand. Er entstand aus Notwendigkeit sie zu benennen. Diese extreme Form geschlechtsbezogener Gewalt die im Kontext patriarchaler Geschlechterdifferenzen verübt wird. Somit bennent der Begriff auch Morde an intersexuellen, nichtbinären, trans und agender Personen.
Am Wochenende radelte eine Velokarawane gegen Feminizide von Lausanne über Biel nach Zürich. Unterwegs gab es Aktionen und Gedenkmomente an Tatorten von Feminiziden. Eine Reportage.
Das Lied Cancion sin Miedo, das in der Reportage mehrmals ertönt, hat der anarchistischen Chor Biel anlässlich der Karawane gegen Feminizide am 31. August auf dem Bieler Zentralplatz gesungen. Hier gibt es die Aufnahme in voller Länge.