In Sri Lanka standen am Samstag Präsidentschaftswahlen an. Seit den massiven Protesten von vor zwei Jahren wartet der südasiatische Inselstaat auf einen Neuanfang. Für die Wahlberechtigten waren diese Wahlen eine Möglichkeit zu diesem Neuanfang.
Das Land ist geprägt von einem jahrzehntelangen Bürgerkrieg, ethnischen Spannungen und in den letzten Jahren von einer Wirtschaftskrise. Das Vertrauen der Bevölkerung in das politische Establishment ist erschüttert. Vor diesem Hintergrund ging am Samstag Anura Kumara Dissanayake von der Nationalen Volksfront (NPP). Dissanayake und sein Bündnis wurden in den hiesigen Medien wahlweise als linksgerichtet oder marxistisch bezeichnet.
Wir haben mit Sowmya Maheswaran über die Wahlen gesprochen. Sie forscht an der Humboldt-Universität zu Berlin unter anderem zu den Konflikten, Kämpfen und Bewegungen von Tamil*innen in Sri Lanka. Im Gespräch mit RaBe-Info erklärt Maheswaran in welchem Kontext die Wahlen stattgefunden haben, weshalb die NPP in medienberichten oft als marxistisch bezeichnet wird, ob sie diesem Anspruch gerecht wird und was die Wahl Dissanayakes für Minderheiten wir die Tamil*innen bedeutet.