Das Rätsel wurde gelöst: Die Unterschriften, die in der Berner Stadtkanzlei verloren gingen, sind aufgetaucht. Konkret handelte es sich um rund 1600 Unterschriften, die für die städtische Mindestlohninitiative gesammelt wurden. Die Unterschriften wurden in einer eingeschriebenen Postsendung an die Stadtkanzlei gesendet. Die Stadtkanzlei kommunizierte im September, die Unterschriften seien in der Verwaltung abhandengekommen Nun sind die Unterschriften am Freitagnachmittag letzter Woche doch noch aufgetaucht. Fälschlicherweise wurden die Unterschriften im Schrank mit Büromaterial verstaut. Stadtschreiberin Claudia Mannhart spricht von einer unglücklichen Verkettung von Umstände. Sie bedauere den Vorfall sehr, sei aber froh, dass die Unterschriften wieder aufgetaucht seien.
Das Initiativkomitee freuts. Ein etwas bitterer Nachgeschmack bleibe aber, erklärt Stefan Wütrich, Co Präsident des Gewerkschaftsbundes Stadt Bern. Das Initiativkommitee wollte wegen den verschwundenen Unterschriften eigentlich Anzeige gegen Unbekannt einreichen. Davon sehen sie jetzt ab.
Eigentlich hat die Stadt die Frist der Initiative wegen den verschwundenen Unterschriften nach hinten verschoben. Sie hätten noch bis Januar Zeit, die Unterschriften zu sammeln. Sie wollen die Initiative aber so rasch wie möglich einreichen: Denn, für einen Mindestlohn in der Stadt Bern sei es höchste Zeit, so Gewerkschafter Stephan Wütrich. Am nächsten Montag, den 28. Oktober, sollen die Unterschriften eingereicht werden.