Sie wohnen in einem Wohnwagen, sind praktisch mit der Geige aus dem Mutterleib gekrochen, tragen Gilets und klauen dir den Silberlöffel, wenn du nicht hinschaust. Solche Klischees über Gipsy-Musiker*innen gibt es wie Sand am Meer. Aber was heisst überhaupt «Gipsy»? Besteht jede Gipsy-Musik aus einem Teufelsgeiger und einer rassigen Blechtruppe? Und muss man von den Roma abstammen um sich «Gipsy-Musiker*in zu nennen?
Wir fühlen dem Begriff «Gipsy-Musik» auf den Zahn.
Lea Hagmann ist Musikethnologin an der Unibern und räumt in einem Live-Gesrpäch mit Alix Regenass mit Wörtern Wie Roma, Sinti und oder "Zigeuner" auf. Sie zeichnet uns eine Landkarte der verschiedenen Musikstile und fühlt Klischees auf den Zahn.
Der Roma-Musiker Martin Lubenov erzählt im Interview, wie er künstlerische Freiheit mit traditionellen Einflüssen verschmelzen lässt. Aufgewachsen in einer musikalischen Familie in Sofia, Bulgarien, fand er in Wien Inspiration in der multikulturellen Umgebung. Diese nahm er in seiner Musik auf – mit seinem Akkordeon verbindet er Roma-Musik mit Jazz und Latein-Einflüssen.
Valerian Mollet trifft den Musiker Christian Fotsch, Nicht-Roma und Bandmitglied der Band Ssassa. Es geht um das Vereinen von Musiker*innen von verschiedenen ethnischen Hintergründen, um die Freude an der Gipsy-Musik und darum, warum Christian Fotsch den Begriff "Zigeuner" nicht mehr benutzt.
Musik
Multiculti Paris - Martin Lubenov
Topaana cocek - Agushevi Brass Band
Buchtipp:
Die Buchhandlung Klamauk empfiehlt zum Sendungsthema das Buch "Jenische, Sinthi Roma"