Der Hauseigene Velokurierdienst der Familie Wiesner Gastro (FWG) wird per Ende Monat eingestellt. Stattdessen soll das Essen von Plattformanbietern wie Uber Eats oder Just Eat ausgeliefert werden. Die Velokurier*innen der FWG haben im September ihren Unmut kundgetan über die Einstellung des Kurierdienstes und der Art und Weise wie das Unternehmen dabei vorging.
Am Mittwoch folgte eine weitere Protestaktion. Die FWG verzögere die Verhandlungen über einen Sozialplan, lautet der Vorwurf. Vertreten werden die Velokurier*innen von der Gewerkschaft Syndicom. Sie schreibt in einer Medienmitteilung, die FWG wolle erst am 30. Oktober mit den Verhandlungen beginnen. «Wir sprechen hier von Leuten, die vom Velokurierdasein leben und die am 1. November auf der Strasse stehen und keine Arbeit mehr haben. Ich finde es verantwortungslos, dann erst mit den Sozialplanverhandlungen zu beginnen», Sagt Dominik Fitze Mediensprecher bei der Syndicom.
Die FWG bestätigt den Termin vom 30. Oktober in einer Medienmitteilung. Die Koordination und die Terminfindung gestalte sich schwierig, da verschiedene Kurier-Betriebe in der ganzen Schweiz betroffen sind, schreibt das Unternehmen. Dominik Fitze von der Syndicom sagt dazu, die FWG habe einen vereinbarten Termin abgesagt, weil sie auf die Teilnahme einer Mediatorin bestanden habe.
Die FWG war gestern für eine Stellungnahme telefonisch nicht erreichbar. In seiner Medienmitteilung schreibt das Unternehmen weiter, die Kurier*innen hätten gestern aus Protest ihre Arbeit niedergelegt. Dominik Fitze widerspricht dieser Darstellung: «Fakt ist, dass es eine Protestaktion vor einem der FWG-Restaurants in Zürich gegeben hat.» Manche der Kurier*innen hätten ausserdem mit «Dienst nach Vorschrift» protestiert. Das heisst, sie haben nicht den gleichen Effort geleistet, wie sonst. Das heisst, sie haben nicht zwingend jede Abkürzung genommen um so schnell wie nur möglich am Ziel zu sein. «Aber das ist keine Arbeitsniederlegung», betont Fitze.
Die Protestaktion scheint Wirkung zu zeigen. So sind Unternehmen und Gewerkschaft gestern doch noch in den Dialog getreten. Wie Dominik Fitze sagt, haben sie sich darauf geeinigt am Folgetag das weitere Vorgehen zu besprechen.