Seit hundertzwanzig Jahren verbindet der Schönausteg das Dählhölzli mit dem Schönauquartier. Manch mutige Bernerin springt im Sommer vom Steg in die kühle Aare. Der Steg musste jedoch wegen zahlreicher Kollisionsschäden über den Winter saniert werden. Nun ist der Steg zurück: Ein Kran hat das 45 Meter lange Bauwerk heute Morgen an seinen altbekannten Ort gehievt.
Kurz vor sieben Uhr begann das Spektakel. Behutsam hob der Kran den Steg an. In 60 Metern Höhe wurde er um 90 Grad gedreht, lange Stahlseile auf beiden Seiten halfen beim Ausrichten. Stefan Knobl, Projektleiter der Sanierung, beobachtete das Geschehen mit Argusaugen: «Aktuell hängen 45 Tonnen am Haken des Krans.» Eine halbe Stunde später sitzt der Schönausteg wieder an seinem Platz – alles verlief nach Plan. «Ich bin zufrieden», zeigt sich Stefan Knobl erleichtert.
«Wir haben den Steg im Oktober in drei Teile zerlegt und abtransportiert», erklärt Knobl. Der Steg wurde daraufhin vollständig auseinandergebaut, die beschädigten Teile ersetzt und anschliessend wieder zusammengebaut. Optisch ist der Steg trotz des neuen Anstrichs gleich geblieben: eine schlichte, anmutige Stahlkonstruktion, die sanft über der Aare schwebt. Einzig die vielen Schlösser, die von Liebespaaren an der Brücke angebracht worden waren, sind entfernt worden.
Durch die Sanierung soll die Lebensdauer des Stegs um 80 Jahre verlängert werden. Aktuell ist er noch nicht begehbar. «Wir müssen den Pneukran abbauen und den Holzbelag montieren», erklärt Stefan Knobl. Am 23. April wird der Schönausteg für Passantinnen und Passanten eröffnet. Anschliessend beginnt der Rückbau des 250 Meter flussabwärts gelegenen Ersatzstegs.