Heute Abend wird in Bern das neue Handbuch «We Care, We Move, We Stay» vorgestellt, das aufzeigt, wie politische Solidarität in lokalen Räumen entstehen kann. Das Buch versammelt Projekte aus ganz Europa, die mit unterschiedlichen Formen der Gemeinschaftsarbeit experimentieren. Zu Gast live im RaBe-Studio sind Claske Dijkema, Dozentin an der Berner Fachhochschule und Mitautorin des Buches, sowie Mo Stauffer vom Gemeinschaftsraum Medina. Für Claske Dijkema bedeutet Solidarität vereinfacht gesagt «dass man sich miteinander verbunden fühlt und teilt, was man hat». Das Handbuch sei aus einem europäischen Forschungsprojekt entstanden, in dem Aktivist:innen und Forscher:innen gemeinsam neue Formen von Bürgerschaft entwickeln; jenseits formaler Papiere, hin zu gelebtem Engagement im Alltag. Mo Stauffer erklärt, dass Medina auf der Schützenmatte «ein offener Ort für alle» sei – besonders für Menschen, die sonst kaum Zugang zu öffentlichen Räumen haben. Wichtig sei der Austausch zwischen Gruppen, die sich im Alltag selten begegnen. Ein Beispiel aus dem Buch kommt aus Berlin: der International Women Space, der Frauen im Asylsystem vernetzt. Laut Claske Dijkema zeigt dieses Projekt, dass wir oft in unserer eigenen Bubble leben, aber Orte brauchen, an denen Begegnung möglich wird. Kunstprojekte könnten dabei Brücken schlagen, so Dijkema, da sie «eine Sprache bieten, die nicht viel Deutsch braucht».
Die Buchpräsentation findet heute Abend von 17 bis 21 Uhr im Living Room in Bern statt.