Am Samstag war in der Schweiz der nationale Flüchtlingstag. Zu diesem Anlass führt die Schweizerische Flüchtlingshilfe jedes Jahr eine Informations- und Sensibilisierungskampagne durch. Dieses Jahr eröffnete die Flüchtlingshilfe sogar eine ganze Ausstellung. Zu sehen war die Ausstellung am Samstag und Sonntag auf dem Bahnhofplatz in Bern.
Die Ausstellung trägt den Titel «Zusammen leben – Zusammen wachsen». Menschen mit und ohne Fluchtgeschichte bereichern einander und die Gesellschaft, lautet die Botschaft der Ausstellung. «Damit wollen wir eine Breite Öffentlichkeit ermutigen, sich offen und vorurteilsfrei mit den Themen Flucht und Asyl auseinanderzusetzen», sagt Lionel Walter von der Schweizerischen Flüchtlingshilfe.
Die Ausstellung ist in Zusammenarbeit mit Caritas, der Heilsarmee und dem Hilfswerk HEKS entstanden. Die Schweizerische Flüchtlingshilfe will mit der Ausstellung auf eine mehrjährige Tour gehen. «Tour de Suisse der Menschlichkeit» nennt die Organisation dieses Vorhaben. Im Verlauf des Sommers ist die Ausstellung in Neuenburg, Lausanne, Luzern, St.Gallen und Zürich zu sehen.
Das Herzstück der Ausstellung bildet ein begehbares Buch. «Dieses Buch kann man sich wie ein Zelt vorstellen», erklärt Lionel Walter, «der Bucheinband bildet das Dach, darunter schaffen wir Räume für Begegnung.» Auf dem Programm stehen Lesungen, Vorträge, Theaterstücke, Filmvorführungen, Poetry Slams und vieles mehr. die Programmpunkte ändern sich je nach Ausstellungsort.
Von Juli bis September 2025 wird die tourende Ausstellung in verschiedenen Schweizer Städten zu sehen sein. Die genauen Orte und Daten sind folgendermassen:
Dienstag, 01.07 bis Samstag, 05.07.2025: Neuchâtel, Place du Port
Mittwoch, 09.07 bis Sonntag, 13.07.2025: Pl. Saint-François, Lausanne
Freitag, 08.08 bis Samstag, 09.08.2025: Luzern, Bahnhofplatz
Dienstag, 19.08 bis Freitag, 22.08.2025: St. Gallen, Kornhausplatz
Freitag, 19.09 bis Donnerstag, 25.09.2025: Zürich, Hechtplatz
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Die Ausstellung soll für mehr Verständnis sorgen und damit den Diskurs über Flucht neu prägen. Denn dieser habe sich in den letzten Jahr verschärft. Darauf wies am Samstag auch Firoozeh Miyandar vom Flüchtlingsparlament hin: «Die Politik wird zunehmend auf Kosten der Geflüchteten gemacht», sagte sie in ihrer Rede zur Eröffnung der Ausstellung. So werden Geflüchtete etwa zu Sündenböcken gemacht, wenn es im Tram zu wenig Plätze hat oder bei der Wohnungsknappheit.
Ein solcher gesellschaftlicher Diskurs erschwere die Integration, sagt Lionel Walter. Er betont, dass Integration keine Einbahnstrasse sei und die Gesellschaft ihren Beitrag daran hat. Ein solcher gesellschaftlicher Diskurs erschwere die Integration, sagt Lionel Walter. Er betont, dass Integration keine Einbahnstrasse sei und die Gesellschaft ihren Beitrag daran hat.