Am 15. Mai stimmt die Stadt Zürich über einen Kredit für eine sogenannte City Card ab. Mit einer solchen Karte sollen sich Zürcherinnen und Zürcher künftig ausweisen können, auch wenn sie keinen geregelten Aufenthaltsstatus haben. Gemäss Schätzungen der Anlaufstelle leben im Grossraum Zürich etwa 20‘000 Sans-Papiers, die meisten von ihnen gehen einer Erwerbsarbeit nach.
Die Züri City Card könnte einen Beitrag zur Erleichterung des schwierigen Alltags von Sans-Papiers leisten, indem sie den Zugang zu städtischen Angeboten ermöglicht. Beispielsweise zum Kauf eines Abonnements für den öffentlichen Verkehr oder die Anmeldung für einen Kita-Platz, so der Verein Second@s Zürich, der sich mit migrationspolitischen Themen auseinandersetzt. Nicht benutzt werden könnte die Züri City Card dort, wo heute übergeordnetes Recht eine Überprüfung des ausländerrechtlichen Status verlangt: Beim Abschluss eines Arbeitsvertrags, für die Anmietung einer Wohnung oder für die Anmeldung bei der Sozialhilfe. «Es geht nur darum zu sagen, dass die abgebildete Person in der Stadt Zürich wohnt. Eine Adresse und ein Name, sonst nichts. Das darf eine Gemeinde machen, da gibt es keinen Widerspruch mit übergeordnetem Recht», erklärt Isabel Garcia, Präsidentin von Secondas Zürich im Interview mit RaBe:
Auch in Bern ist die Einführung einer City Card ein Thema: Vor fünf Jahren hielt die Stadt im Schwerpunktplan Integration fest, dass sie bestrebt sei, eine City Card einzuführen. In der Sitzung vom 5. Mai wird der Berner Stadtrat über die Fortführung des Projektes diskutieren.