Am Sonntag, 18. Mai befindet die Berner Stimmbevölkerung über das Sanierungsprojekt im Freibad Marzili. Das Freibad ist stark sanierungsbedürftig. Die Stadt will untrer anderem die Badewassertechnik ersetzen und ein neues Hauptgebäude bauen. Für die Gesamtsanierung beantragt der Gemeinderat einen Baukredit von 66,8 Millionen Franken.
«Unser Auftrag lautete, optisch möglichst nichts zu verändern», erklärt Stadtbaumeister Thomas Pfluger. Wo sich aber etwas verändern wird, sei beim Eingangsbereich. Dort soll ein neues Hauptgebäude zu stehen kommen. Ein neuer Platz werde die Hauptankunftsachse der Marzilistrasse aufnehmen, führt Pfluger aus. «Es wird sichtbar werden, dass wir uns beim Eingang zu einem Freibad befinden.» Mit der Abfallentsorgung und dem Parkplatz sei das heute erst auf den zweiten Blick erkennbar, meint Pfluger.
Die Sanierung wird in vier Etappen geschehen. Der Grund dafür ist, dass der Betrieb durch die Sanierungsarbeiten nicht gestört werden soll. «Deshalb versuchen wir die Bauarbeiten in den Wintermonaten durchzuführen», erläutert Thomas Pfluger. Das gelinge ausser zu Beginn und zu Ende der Umbauphase immer.
Neben dem neuen Hauptgebäude sollen die Wasserbecken und die Wasseraufbereitung erneuert werden. Diese sind in die Jahre gekommen und müssen undbedingt ersetzt werden. Die Auskleidung der Becken etwa weist schon einige Risse auf. Neu sollen die Schwimmbecken mit Chromstahl ausgekleidet werden. «Das wirkt zum einen frischer und ist zum anderen hygienischer», meint Pfluger. Dafür kostet es auch etwas mehr.
Neu wird es auch eine Auswasserungsstelle für Gummiboote geben. Diese kommt beim sogenannten «Spitz» unter der Monbijou-Brücke hin. Die Debatte im Stadtrat drehte sich vor allem um diese Auswasserungsstelle. Im Stadtrat setzte sich dafür der Begriff Aarehafen durch. Einige Ratsmitglieder erachteten den Aarehafen als Nice-to-have aber nicht wirklich Notwendig. Da eine Rückweisung das gesamte Projekt verzögert hätte, stimmten die Kritiker*innen des Aarehafens dann doch zähneknirschend zu.
Es gab aber durchaus auch Stimmen, die sich deutlich für den Aarehafen ausgesprochen haben. So etwa das Grüne Bündnis und die SP. Und auch Sybil Eigenmann von der Partei «Die Mitte» wies darauf hin, dass die Situation mit der Ausstiegsstelle beim Pontenierhafen vor der Dalmazibrücke derzeit nicht zufriedenstellend ist.
Im Grossen und Ganzen war das Geschäft unbestritten. In der Ratsdebatte haben alle Fraktionen betont, dass sie den Sanierungsbedarf anerkennen. In der Schlussabstimmung hat einzig die SVP-Fraktion dagegen gestimmt.