RaBe-Info
Von
Noah Pilloud
am Invalid date
Temporäre Schliessung der Reitschule: Das sagt die Mediengruppe
Foto: David Fürst

Vergangene Woche hat die Reitschule bekannt gegeben, ihren Betrieb für zwei Wochen einzustellen. Damit wollen die Reitschüler*innen auf die Entwicklung vor der Reitschule reagieren.

Auf dem Vorplatz und auf der Schützenmatte hätten sich schon lange gesellschaftliche Widersprüche manifestiert, schrieb die Mediengruppe letzte Woche. In letzter Zeit sei die Situation jedoch eskaliert.

«Wir können keine fertigen Rezepte und Pläne anbieten.»
Michael
Mediengruppe Reitschule

«Es ist vermehrt zu Auseinandersetzungen zwischen Gruppen gekommen», erklärt Simon von der Mediengruppe der Reitschule, «dabei standen wir meist dazwischen oder daneben.» Nun sei die Situation nicht mehr tragbar geworden.

Versuche dem Problem zu begegnen habe es immer wieder gegeben, etwa durch eine stärkere Belebung. Dazu zählt etwa die Rössli-Aussenbar im Sommer. «Doch auch das ist schwieriger geworden, weil die Polizei häufiger interveniert, wenn beispielsweise Hintergrundmusik gespielt wird», beklagt Simon.

Vorübergehende Schliessung der Reitschule

Letzte Woche verkündete die Reitschule überraschend, dass sie ihren Betrieb für zwei Wochen einstellt. Als Grund nannte das selbstverwaltete Kulturzentrum die prekäre Situation auf dem Vorplatz und der Schützenmatte. Drogenkonsum, Deal und Gewalt hätten stark zugenommen, hiess es in der entsprechenden Medienmitteilung. Und weiter: «Wenn sich solch gewaltvolle Strukturen auf der Schützenmatte und dem Vorplatz etablieren, können wir unserem Anspruch als emanzipierter Freiraum nicht gerecht werden.»

Der Betrieb der Reitschule bleibt bis zum 22. Januar eingestellt. Bis dahin wollen sich die Reitschüler*innen Zeit nehmen, um an möglichen Perspektiven für die Zukunft zu arbeiten.

RaBe-Info hat bereits vergangene Woche über die temporäre Schliessung der Reitschule berichtet und dafür unter anderem mit der Stadtpräsidentin Marieke Kruit gesprochen.

Viel wurde gesagt und geschrieben seit der temporären Schliessung. In den Medien wurde dieser Schritt als Appell an die Stadtpolitik verstanden. Dieser Gedanke habe bei der Schliessung nicht im Vordergrund gestanden, sagt Michael von der Mediengruppe: «Wir mussten einfach handeln und Verantwortung übernehemen.» Dennoch seien Forderungen an die Stadt da, nicht erst seit der Schliessung. «Die Reitschule ist per se ein permanenter Appell an die Politik», ergänzt Michael.

In den letzten Tagen haben die Reitschulkollektive einige Vollversammlungen abgehalten und über die Situation sowie mögliche Perspektiven Diskutiert. Das werde aber ein Prozess bleiben, der auch nach der Öffnung weitergehen wird, sagen die beiden Vertreter der Mediengruppe. Michael meint dazu: «Wir können keine fertigen Rezepte und Pläne anbieten.»


Das ganze Gespräch gibt es hier zum Nachhören:

00:00
00:00
Herunterladen
Teilen
Rabe
Radio Bern: RaBe Randweg 21, 3013 Bern,
rabe@rabe.ch
Studio:
031 330 99 99
,
studio@rabe.ch