Das Museumsquartier Bern soll sich in den kommenden Jahren grundlegend weiterentwickeln. Im Zentrum der geplanten Transformation steht der Museumsgarten, der künftig eine deutlich stärkere Rolle als öffentlicher Begegnungsraum spielen soll. Ziel ist es, aus dem heutigen, eher zurückhaltend gestalteten Platz einen lebendigen Stadtraum zu machen, der sowohl Besucher*innen der Museen als auch die breite Bevölkerung anspricht.
«Das Museumsquartier ist heute räumlich zwar zusammen, besteht aber aus elf eigenständigen Institutionen», sagt Bernhard Pulver, Präsident des Vereins Museumsquartier. «Mit dem Museumsgarten möchten wir einen Ort schaffen, den die Bevölkerung wirklich nutzt. Mit Aufenthaltsqualität, Gastronomieangeboten und klaren Zugängen zu den einzelnen Museen.» Der Museumsgarten bildet das Herzstück eines übergeordneten städtebaulichen Konzepts, das derzeit erarbeitet wird. In den nächsten Jahren stehen mehrere Umbau- und Erweiterungsprojekte an, unter anderem beim Historischen Museum, beim Naturhistorischen Museum sowie beim Alpinen Museum, das einen Neubau erhalten soll. «Die Idee ist, dass diese Entwicklungen nicht zufällig nebeneinander passieren», so Pulver. «Wir erarbeiten vom Museumsquartier her eine städtebauliche Studie, die in einen Masterplan mündet. Dieser zeigt klar, wie die nächsten Entwicklungsschritte aussehen sollen; gemeinsam und koordiniert.»
Soeben wurde dafür ein Studienauftrag ausgeschrieben. In einem Präqualifikationsverfahren werden Planungsteams ausgewählt, die sich mit dem Gesamtkonzept des Quartiers, dem Museumsgarten sowie den geplanten Erweiterungen und Neubauten befassen sollen. «Am Schluss werden fünf Teams je eine Variante ausarbeiten, wie das Museumsquartier künftig aussehen könnte», sagt Pulver. «Ich freue mich darauf, weil ich das Gefühl habe, dass in den nächsten Jahren wirklich Bewegung in die Sache kommen wird.»
Das Museumsquartier Bern ist bereits heute dasmeistbesuchten Kulturareal der Schweiz. Institutionen wie das Museum für Kommunikation, das Naturhistorische Museum und das Historische Museum verzeichnen jeweils über 100’000 Besucherinnen und Besucher pro Jahr. «Inhaltlich ist das Quartier schon jetzt sehr stark», betont Pulver. «Als Stadtraum hingegen fehlt bislang eine gemeinsame Gestaltung. Wenn es gelingt, hier einen qualitativ hochwertigen öffentlichen Raum zu schaffen, wird das die Ausstrahlung und den Ruf des Museumsquartiers national wie international deutlich stärken.»