RaBe-Info
Von
Noah Pilloud
am
21. Februar 2025
Die Wiederauferstehung der Linkspartei
Der Co-Vorsitzende der Linkspartei Jan van Aken und Gruppenchefin Heidi Reichinnek am ausserordentlichen Bundesparteitag im Januar. (Foto: Wikimedia Commons)

Am Sonntag wählt Deutschland ein neues Parlament. Nachdem vergangenen Herbst die Ampel-Koalition auseinandergebrochen ist, stehen nun vorgezogene Neuwahlen an. Den Umfragen zufolge wird wohl die Union stärkste Kraft. Mit um die 20% Stimmenanteil liegt die AfD gemäss Umfragen an 2. Stelle.

Diese Werte haben sich im Verlauf der letzten Wochen nicht gross verändert. Stark zugelegt hat hingegen die Partei Die Linke. Anfang Jahr sah es noch so aus, als würde sie unter der 5%-Hürde zu liegen kommen. Damit wäre die Linkspartei in der nächsten Legislatur nicht mehr im Bundestag vertreten.

Nach einem engagierten und dynamischen Wahlkampf sehen die Walchancen der Linkspartei derzeit besser aus. Ich habe darüber mit Pascal Beucker gesprochen. Er ist beim Parlamentsbüro der deutschen Tageszeitung taz für die Linkspartei zuständig.

Wie schätzt Beucker die Chancen der Linkspartei ein? Schafft sie es, im Bundestag zu verbleiben? «Hätten Sie mich das vor einem Monat gefragt, hätte ich ziemlich klar verneint», sagt der Journalist. Heute hingegen sei er sich ziemlich sicher, dass die Linkspartei genügend Stimmen erhält, um auch in der nächsten Legislatur im Bundestag vertreten zu sein.

Die Gründe für diese Wiederauferstehung der Linkspartei sieht Beucker im Führungswechsel vergangenen Oktober. Damals wurden Ines Schwerdtner und Jan van Aken zu den Co-Parteivorsitzenden gewählt. «Die beiden haben die Partei umgekrempelt – nicht programmatisch aber im Stil», erklärt Beucker.

Ein weiteres Gesicht dieses Wandels ist die Gruppenvorsitzende im Bundestag, Heidi Reichinnek. Auch Reichinnek hat einen neuen Stil in die Partei gebracht, den Pascal Beucker wie folgt beschreibt: «Offensiv und dabei trotzdem optimistisch und fröhlich.»

Seither habe die Partei neuen Mut geschöpft. Der Funke sei vor allem auf ein jüngeres Publikum übergesprungen. Zu wie viel Prozent und wie vielen Direktmandaten es am Ende reicht, lässt sich schwer sagen. Doch klar ist: Die nächste Bundesregierung Deutschlands wird eine starke Opposition von links haben.

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