Die Reitschule ist wieder offen! Mit einem fest feierte das autonome Kulturzentrum gestern die Wiedereröffnung. Anfang Januar hatte die Reitschule bekannt gegeben, dass sie ihren Betrieb für zwei Wochen einstellen will. Damit wollten die Reitschüler*innen auf die Entwicklungen vor der Reitschule reagieren. Auf dem Vorplatz und auf der Schützenmatte hätten sich schon lange gesellschaftliche Widersprüche manifestiert, nun sei die Situation eskaliert, schrieb die Mediengruppe damals.
Nun sind diese zwei Wochen vorüber und die Reitschüler*innen haben die Zeit genutzt, um sich Gedanken darüber zu machen, wie sie in Zukunft mit der Situation umgehen wollen.
Gestern Abend hat die Reitschule ihre Wiedereröffnung mit einem Fest gefeiert. Moderiert von den beiden Autor*innen Sandra Künzi und Matto Kämpf wurde die Öffnung des grossen Tores als symbolischer Akt zelebriert.
Stimmungsvoll beleuchtet und von Kunstnebel umwabert stand eine Elefantenplastik hinter dem Tor. «Der Elefant ist das neue Symboltier der Reithalle», erklärte Matto Kämpf dem Publikum. Was es damit genau auf sich hat, ist auf den ausgehändigten Flyern zu lesen: «Wir sind elefantisch: Ein stabiles Wesen, stark und sozial, wehrhaft und trötend, Verantwortung übernehmend.»
An der Wiedereröffnung standen die beiden Vertreter*innen der Reitschule-Mediengruppe Lou und Michel den vielen interessierten Medienschaffenden im eigens dafür eingerichteten Media-Corner geduldig Rede und Antwort.
Den Moment als das Tor geöffnet wurde beschreibt Lou im Gespräch mit RaBe-Info als eine Befreiung von der Ohnmacht, die davor da gewesen war. «Wir sind gespannt und motiviert», sagt Lou mit Blick auf die weitere Zukunft des Hauses.
Die Reitschule will in nächster Zeit die Werte ihres Manifests wieder mehr vermitteln und mehr Präsenz zeigen. «Dazu braucht es Belebung und aktive Präsenz», erklärt Michel. Ausserdem wolle die Reitschule ihr Manifest wieder mehr an die Besucher*innen bringen. «Einen Freiraum zu haben, das bedeutet Verantwortung zu übernehmen. Und das gilt nicht nur für die Reitschüler*innen, das gilt auch für die Besucher*innen.»
Angesprochen auf das neue Motto «Do the Reit Thing» sagen die beiden Reitschüler*innen, es gelte, die angestossenen Prozesse weiter zu verfolgen, selbstkritisch zu bleiben und in den Dialog mit den Besucher*innen zurückzufinden.
Zum neuen Symboltier gibt es auch ein neues Motto: «Do the Reit Thing!» In diesem Fall heisst das partizipative und soziale Aktivitäten sowie eine diverse Belebung des Raumes. Damit sollen ausgegrenzte Pesonen integriert werden können.
Das wollen die Reitschüler*innen in Zukunft mit vielen solidarischen Besucher*innen gemeinsam tun. Ob Vorplatz und Reitschule bald wieder gestossen voll sein werden, muss sich noch zeigen. Am Mittwochabend sind jedenfalls schon einige dem Aufruf gefolgt und waren froh, wieder Zeit in der Reitschule verbringen zu können.