Seit rund drei Jahren lebt die Familie Momeni in der Schweiz. Seither bauen sich Vater Farshad und seine beiden erwachsenen Kinder Shadi und Shariar ein neues Leben in Mittelhäusern auf.
Anfang März hat das Staatsekretariat für Migration das Asylgesuch der Familie aus dem Iran aber definitiv abgelehnt. Das löste eine Welle der Solidarität aus. Eine Online-Petition verlangt das Bleiberecht für die Familie. Über 5 Tausend Menschen haben die Petition unterschrieben. Am Freitag übergab eine Delegation des Solidaritätskomitees die Petition der Gemeinde Köniz. Im Anschluss konnte die Delegation ein Gespräch mit dem Sozialvorsteher der Gemeinde, Hanspeter Kohler (FDP), sprechen.
Zu dieser Delegation gehörten unter anderem Bruno Schmucki, der ehemalige Grossrat Ueli Stäheli sowie die Familie Momeni. Bruno Schmucki beschreibt das Gespräch als ein gutes Gespräch. «Jedes Gespräch, das wir in diesem Zusammenhang führen ist gut und wichtig», ergänzt er. Es gehe darum, aufzuzeigen, dass das Asylsystem absurd ist, dem Menschen schadet und kostet. Das geschehe am Besten durch einzelne Schicksale, wie jenes der Momenis.
Welche Auswirkungen das System auf Einzelschicksale hat, beschreibt Shariar Momeni: «Meine Schwester musste ihre Ausbildung in der Pflege abbrechen.» Shariar selbst hat einen Vorbereitungskurs für ein Universitätsstudium absolviert. Farshad, der Vater der beiden, arbeitete als Freiwilliger im Dorfladen von Mittelhäusern. All das mussten sie nach dem negativen Entscheid zurücklassen. Mittlerweile leben sie in einem sogenannte Rückkehrzentrum in Aarwangen. «Vor allem für meine Schwester als Frau ist die Situation im Rückkehrzentrum schwierig», erklärt Shariar. Eine Rückkehr in den Iran kommt für die Familie Momeni allerdings nicht in Frage, da sie Repressionen befürchten.
Ueli Stäheli kennt viele solcher Schicksale. Eine Rückkehr ist für abgewiesene Asylsuchende aus dem Iran keine Option und weil es kein Rücknahmeabkommen gibt, stecken sie in einer auswegslosen Situation fest. Stäheli erwartet von der Gemeinde Köniz, dass sie sich beim Kanton Bern für das Bleiberecht der Momenis stark macht. «Es gibt einige Beispiele aus der Vergeangenheit, bei denen sich der Kanton hat umstimmen lassen, insbesondere, als sich die KMU-Betriebe eingeschaltet haben», erzählt er. Insofern besteht noch Hoffnung für die Familie Momeni.