Am Wochenende stehen zehn Frauen auf der Bühne des Tojo Theaters der Reitschule Bern. Sie führen das Stück «PANTAREI-Alles fliesst» auf. Es ist angelehnt an eine Sufi-Parabel bei dem das Thema Migration im Zentrum steht. Migrationsgeschichten, das verbindet auch die beteiligten Frauen am Projekt. Beim Stück handelt es sich um eine partizipative Performance, die Gesang, Bewegung und Erzähltheater verbindet «eine Migrationsgeschichte von unserem Sein durch die Schwierigkeiten des Lebens und wie wir damit umgehen», sagt Filmemacherin und Mitglied vom Haus der Talente Perla Ciommi.

Das Stück entstand im Rahmen des Projekts Haus der Talente initiiert vom Verein Lucify.ch und dem MAXIM Theater. Unter der Leitung von Katia Franco Hofacker arbeiteten Frauen aus Ländern wie China, Deutschland, Ukraine, Mexiko, Afghanistan, Peru und Albanien drei Monate lang gemeinsam an der Inszenierung. Ciommi erkärt: «Wir bringen Mehrsprachigkeit, aber auch kulturelle Vielfalt – verschiedene Traditionen auf die Bühne.»

Im Mittelpunkt steht die Selbstermächtigung der Teilnehmerinnen. «Nicht alle waren Künstlerinnen – vielleicht sind sie es geworden», sagt Perla Ciommi. «Sie haben ihre echten Geschichten auf die Bühne gebracht.» Besonders beeindruckt habe sie die Erzählung von Liudmyla Kapitsa, einer Teilnehmerin aus der Ukraine: «Mut, Trauen, Vertrauen – das sind Worte, die uns begleitet haben.»

Das Projekt wurde von der Eidgenössischen Migrationskomission (EKM) und der Stadt Zürich unterstützt. Es soll kulturelle Teilhabe fördern – auch gegen sprachliche und institutionelle Barrieren. «Wir sind eine vielfältige Gesellschaft, und diese Vielfalt ist oft nicht repräsentiert», so die Mitinitiatorin Ciommi. Ihr Wunsch an das Publikum: «Dass die Besuchenden auch ihren eigenen Migrationsprozess im Leben erkennen – und wie viel Identifikation darin möglich ist.»

Das ganze Interview zum Nachhören.