Heute im Info besuchen wir das Kollektiv Anstadt, welches seit gestern Nacht eine Wiese des Gaswerkareals belebt, wir reden mit einem Psychologen über Objektsexualität und wir werfen einen Blick auf das diesjährige Neuchâtel International Fantastic Film Festival NIFFF.
Kollektiv Anstadt
Seit letzter Nacht ist die Wiese zwischen dem Jugenkulturzentrum Gasekessel und der Sportanlage Schönau besetzt. Das Kollektiv Anstadt möchte dort ein Stadtexperiment realisieren, fernab von Kommerz, Konsum und Rentabilität, dafür mit basisdemokratischen Strukturen, als Treffpunkt zum Spielen, Austauschen, Vernetzen und Ausprobieren. Das Grundstück gehört zur Zeit noch der Energie Wasser Bern EWB, soll aber in städtische Hand übergehen. Das Kollektiv Anstadt erklärte gegenüber Radio RaBe, dass es in Kontakt getreten sei mit der jetzigen Besitzerin und sich freut, schon bald die Tore für alle Besuchenden zu öffnen.
Objektsexualität
Wer in punkto sexueller Orientierung vom traditionellen Mann-Frau-Muster abweicht, hat in unserer heutigen, eigentlich doch so liberalen Gesellschaft oftmals immer noch einen schweren Stand. Davon kann die LGBTIQ-Community ein Liedchen singen. Davon ein Liedchen singen können auch Menschen, die nicht zu anderen Menschen eine Liebesbeziehung unterhalten, sondern zu Gegenständen.
Die sogenannte Objektsexualität ist ein weitgehend unbekanntes Phänomen, sagt Psychologe, Psychotherapeut und emeritierter Professor für klinische Psychologie Udo Rauchfleisch, der am 11. Juli in der Villa Stucki einen Vortrag zum Thema hält.
Bei objektsexuellen Menschen würden sich sexuell-erotische Anziehungskraft und Liebesgefühle eben nicht auf Menschen, sondern auf meistens eher grössere Gegenstände richten, sag Rauchfleisch. Wahrscheinlich sei die Gruppe dieser Menschen eher klein, mit Sicherheit sagen könne man das aber nicht, weil sehr wenig Forschung dazu bestehe. Wichtig sei zu betonen, dass diese Personen nicht einfach als beziehungsunfähig oder gar krank abgestempelt würden. Das Phänomen sei weder mit Fetischismus noch mit Krankheit zu vergleichen, sondern es sei halt einfach eine Variante, wie Menschen auf Gegenstände reagierten.
NIFFF
Das Neuchâtel International Fantastic Film Festival NIFFF wird volljährig. Vom 6. bis am 14. Juli 2018 wird Neuenburg zum 18. Mal der Treffpunkt für Film-Nerds, Horror-Freaks und Freund*innen von neuen Filmtechnologien wie Virtual Reality VR oder Augmented Reality AR. Auch nach 18 Jahren ist das Festival ein Underground-Festival geblieben und wird – trotz wachsender Popularität – nicht völlig überrannt. Zu Gast am NIFFF sind das Filmland Neuseeland und zahlreiche Filmschaffende wie David Cronenberg, Jan Harlan, Gaspar Noë, Amanda Plummer und Rebekah Tisch.
Eine Auswahl von Filmen des NIFFF 2018: