Fast 180 Jahre hat die altehrwürdige Nydeggbrücke beim Bärengraben auf dem Buckel. 1844 erbaut, wurde die zweitälteste Brücke der Stadt Bern vor 30 Jahren erst einmal stellenweise saniert.
Kein Wunder, wackeln die Pflastersteine auf der Strasse und bröckelt der Sandstein an den Brückenpfeilern. An den mächtigen Seitenwänden ist die Brücke gezeichnet von den Zeichen der Zeit. Man sieht dunkle Nassstellen von durch die Brückenkonstruktion gesickertem Wasser, Salzflecken, beschädigte Fugen und rieselnden Sand.
Deshalb plant die Stadt Bern eine umfassende Gesamtsanierung der Brücke. Über den Kredit von rund 27 Millionen Franken entscheidet die Stadtberner Stimmbevölkerung am 12. März 2023.
In einer ersten Etappe soll die gesamte Oberfläche der Brücke renoviert und abgedichtet werden. Die Pflästerung der Strasse, die Trottoirs und der Kreisel beim Bärenpark sollen neu gemacht, das gesamte Leitungsnetz erneuert, sowie die Baumallee bei der Busstation Nydegg neu gepflanzt werden.
Danach soll der Sandstein einige Jahre Zeit haben um zu trocknen, bevor in einer zweiten Etappe die Natursteinsanierung folgen soll.
Komplett saniert werden sollen auch die Zwillingstreppen bei der Nydeggkirche und die Wände und Holzstufen der Nydeggtreppe.
Brigitte Gämperle ist Baumeisterin und Projektverantwortliche für die Nydeggbrücke beim Tiefbauamt der Stadt Bern. Auf einem Rundgang nimmt sie die zahlreichen Wunden der Brücke genauer unter die Lupe.