Griechenland steht beim Umgang mit Geflüchteten immer wieder in der Kritik. So hat beispielsweise die Europäische Kommission hat im Jahr 2023 ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Griechenland eingeleitet. Griechenland sei seinen Verpflichtungen aus dem EU -Recht nicht nachgekommen, so die Begründung.
Die Schweiz hatte bereits im Jahr 2011 beschlossen, vorerst keine Dublin-Ausschaffungen nach Griechenland durchzuführen. Im Rahmen der Dublin-Verfahren schickt die Schweiz Asylsuchende in jene europäischen Länder zurück, die gemäss Abkommen für das Gesuch zuständig sind. 2011 führten Bedenken zur Lage in Griechenland dazu, dass das SEM die Asylgesuche selbst prüfte.
Seit kurzem führt die Schweiz aber wieder vermehrt Dublin-Ausschaffungen nach Griechenland durch. Eine Gruppe betroffener Geflüchteter will sich nun dagegen wehren. Sie haben sich unter dem Namen «Stop Dublin Greece» organisiert.
Gestern hat die Gruppe im Breitschträff an einer Medienkonferenz über ihr Anliegen und ihre Forderungen informiert. Safak Aykan Simsek unterstützt die Gruppe und hat am Anlass übersetzt. Im Gespräch mit RaBe-Info erklärt er die Beweggründe der Gruppe: «Die Leute, die aus politischen Gründen aus der Türkei geflohen sind, wären in Griechenland nicht sicher.» Sie wären Obdachlos ausserdem würde ihnen die Ausschaffung in die Türkei drohen, fürt Simsek aus.
Im Moment sind in der Gruppe «Stop Dublin Greece» 42 Menschen aus der Türkei organisiert, wie Simsek sagt. «Ich denke diese Politik wird aber noch weitere Menschen treffen, weshalb auch die Gruppe anwachsen wird», so Simsek weiter.
Weil sie die Zustände für Geflüchtete in Griechenland als noch immer unzureichend erachten, ist die Forderung der Gruppe simpel: Die Schweiz soll weiterhin auf Dublin-Ausschaffungen nach Griechenland verzichten.