RaBe-Info
Von
Simone Keller
am
28. Mai 2025
«Eat Me Now!» entwickelt einen lesbian gaze
Eat Me Now!» von der Compagnie FLUX crew thematisiert die Objektivierung von weiblich gelesenen und queeren Körpern und lesbische Sexualität. (Foto: Theodor Diedenhofen)

«The Male Gaze» (dt. « Der männliche Blick») beschreibt die Darstellung von Frauen in Medien und Kunst aus einer männlichen, heterosexuellen Perspektive. Frauen werden dabei oft als passive Objekte betrachtet, die auf ihren Körper reduziert werden. Männer hingegen als aktive Beobachter. Entwickelt hat den Begriff die Filmkritikerin Laura Malvey in ihrem Essay «Visual Pleasure and Narrative Cinema» (1975).

Die Choreografin Arlette Dellers erklärt, dass dieser «Male Gaze» auch im Tanz vorhanden sei. Es gehe oft darum angeschaut zu werden, für andere Menschen zu tanzen und zu performen, sagt die Choreografin.

«Wir versuchen andere Ästhetiken für Bewegungen zu finden.»
Arlette Dellers Choreografin und Tänzerin

Das Stück «Eat Me Now!» hat Arlette Dellers choreografiert und tanzt selbst mit.  Darin zeigt die Compagnie FLUX crew eine Ästhetik, die nicht für den cis-hetero Mann gedacht ist, so Dellers und fährt fort: «Wir versuchen das zu brechen, zu hinterfragen und andere Ästhetiken für Bewegungen zu finden.»

Die Objektivierung von weiblich gelesenen und queeren Körpern sowie die lesbische Sexualität werden in «Eat Me Now!» durch die fünf Tänzer*innen herausgefordert und thematisiert. Mit unterschiedlichen Bewegungshintergründen und unterschiedlichen Körpern verhandeln sie in den tänzerisch patriarchalen Sichtweisen, stellen heteronormative Narrative in Frage und entwickeln einen neuen Blick, den lesbian gaze.

Wo zu sehen?

«Eat Me Now!» ist vom 29. Mai 2025 bis zum 31. Mai im Tojo Theater in der Reitschule in Bern zu sehen.


Arlette Dellers im Interview:

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