Im Herbstsemester lehrt der mexikanische Schriftsteller Juan Villoro an der Universität Bern als «Friedrich Dürrenmatt Gastprofessor für Weltliteratur». Der Name Friedrich Dürrenmatt steht in Bern für eine vielseitige Weltliteratur: Dürrenmatt hat selbst an der Uni Bern studiert, verfasste Prosatexte und Essays sowie Arbeiten für Theater und Hörfunk.
Auch Villoro schreibt Theaterstücke – das verbindet ihn mit Dürrenmatt. Zudem ist der Intellektuelle bekannt für seine Romane, Kurzgeschichten, Reportagen und Essays. Als Schriftsteller, Übersetzer und Journalist stellt er sich immer wieder der Frage, wie Literatur auf soziale Umbrüche reagieren kann. An der Universität Bern möchte er den Teilnehmenden die Lust an der Literatur vermitteln. Durch das Übersetzen und Lesen werde sichtbar, wie jede Kultur von anderen Meinungen und Kulturen geprägt sei, findet er. Denn, so Villoro: «Es gibt keine isolierten Literaturen, die Literatur braucht den Vergleich mit anderen Stimmen.»
Sein Kurs im Herbstsemester steht unter der Frage: Sind wir nicht alle Migrant*innen? – Als Journalist und Autor beschäftigt sich Villoro mit dem Phänomen des «Andersseins». Er betont: «Wir alle stammen aus der Völkerwanderung, doch die Menschen haben das längst vergessen.» In einer Zeit, in der Migration zunehmend marginalisiert wird, sei die Auseinandersetzung damit notwendig, so Villoro. Mit den Studierenden versucht er über die Literatur Antworten auf diese Fragen zu finden.
Juan Villoro lehrt im Herbstsemester an der Universität Bern als «Friedrich Dürrenmatt Gastprofessor für Weltliteratur». Die öffentliche Auftaktveranstaltung mit Juan Villoro findet am Mittwoch, den 1. Oktober um 18.30 Uhr im Hallersaal der Burger Bibliothek Bern statt.
Juan Villoro im Interview mit RaBe-Info: