Am 3. Oktober in der hörbar-Sendung läuft das Stück La Nüvla da Pra Davant von Martin Bezzola.
Eine Diala ist eine Fee. Eine Bergfee, beheimatet im Unterengadin und im Münstertal. Ein paar Dialas soll es noch geben. Aber sie sind gut versteckt im Innern der Felsen. Oder verhüllen sich im Schleier eines Wasserfalls. Mit ihnen Kontakt aufzunehmen ist heikel, doch Martin Bezzola hat es versucht.
Der Hörspielmacher und Klangkünstler Martin Bezzola hat mit seinem Mikrophon eine Exkursion in die Welt der Dialas gemacht. Seine Reise durch die östlichsten Täler der Schweiz beginnt mit der Erinnerung an den Geschichten erzählenden Vater. Und wie er durch die Zähne pfiff, wenn die Diala als Puppe mit silbernem Haar hinter dem Berg hervor geflogen kam. Bezzola erfährt, dass bei der romanisch sprechenden Talbevölkerung das Wissen von der Präsenz und vom Wirken der Dialas noch heute unbestritten ist: «Einmal in der Zeit der Heuernte hat die Diala ein Tischtuch auf der Wiese in Prà davant ausgebreitet und Speisen daraufgestellt, damit die Bauern zu Mittag essen könnten, und sie hat gesagt: Iss und lass! Und dann hat ein Knecht einen silbernen Löffel gestohlen. Und da hat die Diala geweint und ist geflohen.» Dialas faszinieren, machen aber auch Angst: «Wenn sie nicht respektiert werden, kommt das Zerstörerische. Aber sie zerstören nur, wenn der Mensch ihnen zu nahe kommt. Auch weil die Dialas erotische Wesen sind, die schön sind und in die man sich verlieben kann. Und das wollen sie nicht.»
Martin Bezzola „der meistgehörte Unbekannte“ Komponiert und produziert akustische Identitäten für Radio und Fernsehen sowie Musik für Hörspiel und Feature, Dokumentarfilm und Theater. In seiner Klanggestalter GmbH gestaltet er alles was ihm unter die Finger kommt und wenn wir Glück haben, kommt ein Hörspiel dabei heraus.
P.S.: Er hat mit diesem Stück den sonOhr Preis für Non-Fiction 2015 gewonnen. Non-Fiction – Dialas. Da sieht man es ja. Er ist auch ansonsten sehr erfolgreich zum Beispiel beim Pri Europa unterwegs.