Wir schreiben das Jahr 1923, die Welt erholt sich langsam vom Schrecken des ersten Weltkrieges. Vor wenigen Monaten siegte die Türkei im Griechisch-Türkischen Krieg über Griechhenland.Wie soll nach dem Krieg nun die Grenze zwischen Griechenland und der Türkei verlaufen? Und was geschieht mit dem Anspruch der Kurd*innen auf einen eigenen Nationalstaat? Was wird aus dem Inselstaat Zypern? All diese Fragen wurden vor hundert Jahren
im Schloss Ouchy bei Lausanne diskutiert. Vertreter aus unter anderem der Türkei, Griechenland, Großbritannien, Frankreich und Italien schlossen am 24 Juli eine Vereinbarung, die als Vertrag von Lausanne in die Geschichte einging.
Die Grenzen der heutigen Türkei wurden in dem Vertrag festgelegt. Auch Teil des Vertrages von Lausanne: Die Konvention über den Bevölkerungsaustausch zwischen Griechenland und der Türkei. Circa zwei Millionen Menschen verloren durch diesen Bevölkerungsaustausch ihre Heimat.
Über diesen erzwungenen Austausch hat Sarah Heinzmann mit Elinor Morack geredet. Elinor Morack arbeitet am Lehrstuhl für Turkologie an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg.