Das nationale Bündnis Aktion Bildung lanciert eine Protestwoche gegen den schweizweiten Bildungsabbau, in der Frühlingssession des Berner Kantonsparlaments stehen umstrittene Sparvorlagen zur Diskussion und die neue Webplattform lucify.ch stärkt die Stimme von Migrantinnen. Den Podcast gibts hier:
Steuersenkung für Unternehmen
Im vergangenen Dezember hat das Berner Kantonsparlament das Entlastungspaket 2018 verabschiedet. Das neue Sparpaket soll dem Kanton rund 180 Millionen Franken jährlich einsparen. Es ist bereits das 16. Sparpaket im Kanton seit den 90-er Jahren. Am stärksten betroffen vom Abbau sind Behinderte, ältere Menschen, die Gesundheitsversorgung, aber auch der Bildungsbereich.
Unter anderem will der Grosse Rat damit Steuersenkungen für Unternehmen finanzieren. Diese sollen im Rahmen der Steuergesetzrevision 2019 eingeführt werden. Doch der Kanton Bern hat schlechte Erfahrungen gemacht, mit der Senkung der Unternehmenssteuern. In den später 80-er und frühen 90-er Jahren beschloss der Kanton unter Führung des damaligen SVP-Finanzdirektors Ueli Augsburger mehrere solche Senkungen. Laut dem Grünen Grossrat Blaise Kropf standen diese am Anfang der Schuldenspirale des Kantons. Auch deshalb planen Grüne, SP und Gewerkschaften das Referendum zu ergreifen. Auch auf der Strasse geht der Widerstand weiter. Das Komitee „Sozialen Kahlschlag stoppen“ ruft für Mittwoch zu einer Demonstration auf.
Nein zum Bildungsabbau
Sogar die sonst sehr zurückhaltende NZZ kommentierte es als Skandal: Die Erhöhung der Studiengebühren, die Spar- und Abbaupolitik bei vielen Schweizer Universitäten und Hochschulen sorgt weitum für Unmut.
Während die Gebührenerhöhungen die Studierenden sehr stark belasten, und den Zugang zu Bildung für alle, unabhängig von Vermögen und Einkommen gefährden, tragen sie gleichzeitig kaum dazu bei, die hohen Ausgaben der Bildungsinstitutionen zu finanzieren. „Das ist absurd“, kritisiert Timothy Schürmann vom nationalen Bündnis Aktion Bildung, aus Studierenden, SchülerInnen, Forschenden und Angestellten. Um gegen den schweizweiten Bildungsabbau zu kämpfen, startet das Bündnis heute ihre Aktionswoche Bildung – mit Protestaktionen, Infoveranstaltungen und einer nationalen Demonstration.
Lucify.ch
Den Ungehörten eine Stimme geben – das will die neue Webplattform lucify.ch.
Für Medienschaffende mit Migrationshintergund ist es sehr schwer, in der Schweizer Medienlandschaft Fuss zu fassen, wenn sie kein perfektes Deutsch sprechen. Deshalb haben die Frauen hinter lucify.ch die Zügel selbst in die Hand genommen. Mit der neuen Webplattform lucify.ch wollen sie eine internationale, weibliche Perspektive bieten, auf aktuelle politische, kulturelle und soziale Themen.
Am Dienstag, 20. März wird die neue Webplattform offiziell aufgeschaltet. Hinter der Initiative steckt eine Handvoll Frauen aus dem Dunstkreis von Radio Bern RaBe. Perla Ciommi und Andrea da Rocha berichten über ihre Motivation, Ziele und Visionen für die Zukunft.