Die Sami sind die einzigen anerkannten Indigenen Europas, erklärt Tabea Willi, Programmleiterin für das Arktisprogramm bei der Gesellschaft für bedrohte Völker Schweiz. Die Lebensgrundlage der Sami ist die Rentierzucht. Diese indigene Lebensweise der Sami in Nordeuropa ist aber zunehmend in Gefahr: Einerseits bedroht der Klimawandel ihre Lebensgrundlage, andererseits werden im hohen Norden Mineralien abgebaut, die für die Energiewende von grossem Nutzen sind. Denn Schweden ist reich an Eisenerzen: 90 % der europäischen Eisenerzförderung stammen aus Schweden. Im nordschwedischen Kallak soll eine neue Eisenerzmine entstehen, denn Eisenerz ist für die Produktion von Windturbinen von zentraler Bedeutung. Die Nachfrage nach Windturbinen steigt momentan enorm an, weil nach nachhaltigen europäischen Energiequellen gesucht wird. Die Gallok-Mine wird aber auf indigenen Boden der Sami-Gemeinschaften geplant und würde die Rentierweiden der Gemeinschaften beeinträchtigen. Dagegen regt sich indigener Widerstand, wie der Dokumentarfilm «Gallok» festhält. Bisher ist dieser Widerstand aber erfolglos: Die schwedische Regierung hat grünes Licht für die Mine gegeben. Im hohen Norden soll Eisenerz geschürft werden, um bei der Energiewende vorwärts zu machen; auf Kosten der Sami.
Der Film «Gallok» wird am Donnerstag Abend anlässlich eines Solidaritäts-Anlasses vom Klimastreik Bern sowie der Gesellschaft für bedrohte Völker gezeigt, um 20 im Kino der Reitschule in Bern.