Der Gewerbeverband will wegen der Digitalisierung das Arbeitsgesetz aufweichen, die Gewerkschaften wehren sich. Der Bund will Betriebe fördern, welche Mitarbeitenden eine Weiterbildung in der Informations- und Kommunikationstechnologie bieten. Neue Impfstoffe könnten die Krankheit Lepra endlich ausrotten.
Herausforderungen der digitalen Arbeitswelt
50 Stunden Woche, flexible Arbeitszeiten, weniger Pausen und Ruhezeiten. Das fordert der Schweizerische Gewerbeverband. Die Zeiten hätten sich geändert und unser heutiges Arbeitsgesetz atme immer noch den Geist der 50er- und 60er-Jahre, argumentiert der Gewerbeverband. Alte Zöpfe verhinderten Anpassungen ans digitale Zeitalter. Keine alten Zöpfe seien das, sondern ein Vorwand, die Rechte der Arbeitnehmenden auszuhebeln, sagt Ewald Ackermann vom Schweizerischen Gewerkschaftsbund gegenüber RaBe. „Schon heute sind Arbeitszeiten flexibel und können bei Bedarf verlängert werden“, sagt Ackermann: „Allerdings müssen Überzeiten kompensiert werden und genau das will der Gewerbeverband verhindern.“ Die Gewerkschaften werden sich mit allen Mitteln gegen die Pläne des Gewerbeverbandes wehren.
Auf die Herausforderungen der zunehmend digitalisierten Arbeitswelt reagiert auch der Bundesrat. Er hat gestern beschlossen, Betriebe zu subventionieren, wenn sie Weiterbildungen für ihre Mitarbeitenden anbieten. Menschen, die Mühe mit der Digitalisierung haben, also vielleicht noch nie einen Computer benutzt haben, sollen gezielte Weiterbildungen erhalten. Für massgeschneiderte Weiterbildungsangebote im Bereich Informations- und Kommunikationstechnologie, will der Bund in den nächsten drei Jahren 13 Millionen Franken ausgeben. Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation hat ein entsprechendes Angebot entwickelt: besser-jetzt.ch.
Lepra-Impfung vor dem Durchbruch
Früher hiess sie noch „Aussatz“ und die Betroffenen kamen ins „Siechenhaus“. Lepra ist in der Schweiz seit bald 100 Jahren ausgerottet, nicht so jedoch in tropischen Ländern. Vor allem auf dem indischen Subkontinent, in Zentralafrika und in Brasilien kommt es immer noch zu Neuansteckungen, rund 200’000 Fälle werden pro Jahr registriert. Wird Lepra nicht rechtzeitig diagnostiziert und behandelt, kommt es zu Nervenschäden wodurch schwere Behinderungen entstehen.
Nun sorgt aber ein neu entwickelter Impfstoff für Hoffnung im Kampf gegen die heilbare Krankheit, wie René Stähli von der Entwicklungsorganisation fairmed gegenüber RaBe erklärt.