Nach Kämpfen mit harten Bandagen steht der neue Gesamtarbeitsvertrag für die MEM-Industrie. Die Schweizer Roma werden nicht als nationale Minderheit anerkannt und überlegen sich deswegen, rechtliche Schritte zu prüfen. Das und mehr gibts im heutigen Info-Podcast:
Neuer GAV für Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie
Mehr Aus – und Weiterbildung, bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie und einen besseren Schutz vor allem für die älteren Angestellten. Das und mehr verspricht der neue Gesamtarbeitsvertrag der Schweizer MEM-Industrie, der Maschinen, Elektro- und Metallindustrie. Beschäftigt sind dort schweizweit über 100 000 Angestellte in über 500 Firmen. 4 Monate lang haben Arbeitgebende und Arbeitnehmende mit harten Bandagen gekämpft – am Ende der Verhandlungen zeigten sich beide Seiten zufrieden. RaBe sprach mit Manuel Wyss, Branchenleiter MEM-Industrie bei der Gewerkschaft UNIA.
Roma keine nationale Minderheit
Die Schweizer Roma werden nicht als nationale Minderheit anerkannt. Laut Entschied des Bundesrates gehören die Roma zwar zur Gesellschaft, erfüllen aber nicht alle Kriterien, um sie im Sinne des Rahmenübereinkommens zum Schutz nationaler Minderheiten des Europarates anzuerkennen. Beantragt hatten die Anerkennung zwei Schweizer Roma-Organisationen, welche sich nach dem bundesrätlichen Entscheid entsprechend enttäuscht zeigen.
Kemal Sadulov, Präsident von Romano Dialog kritisiert den Entscheid als politisch motiviert und als Versuch, die Schweizer Minderheiten der Roma, Sinti und Jenischen gegeneinander auszuspielen. Die Roma-Organsationen wollen nun nochmals das Gespräch mit den zuständigen Bundesstellen suchen, und falls sie dort nichts erreichen, auch rechtliche Schritte prüfen.