Auszeichnung für Zivilcourage, selbstgetöpferte Aschenbecher zum Muttertag und Superheld*innen an der Fantasy Basel – all das gibt’s heute im Info-Podcast:
Auszeichnung für Zivilcourage
Mit dem Paul Grüninger Preis werden alle drei Jahre Menschen geehrt, die besondere Menschlichkeit und Zivilcourage zeigen, oft im Zusammenhang mit Migration und Flucht. Am 10. Mai 2019 erhält die Crew des Rettungsschiffs Iuventa den grossen Preis von 50’000 Franken dafür, dass sie auf dem Mittelmeer zahlreichen Geflüchteten in Seenot das Leben gerettet hat. Ebenfalls geehrt – mit je 10’000 Franken – werden die Menschenrechtsaktivistin Anni Lanz und das Mosaik Support Center auf Lesbos.
Sie alle haben gemeinsam, dass sie sich trotz widrigsten Umständen für Geflüchtete einsetzen. Die Hilfsorganisation Mosaik kümmert sich um Menschen, die auf der griechischen Insel Lesbos gestrandet sind. Die Organisation bietet den Menschen, trotz meist hoffnungsloser Situation, ein Stück Normalität und Geborgenheit.
Anni Lanz und das Rettungsschiff Iuventa wurden in den vergangenen Jahren für ihren humanitären Einsatz bestraft. Weil sie sich um Geflüchtete gekümmert hatten, wurden sie von Behörden vor Gericht gestellt und wegen Fluchthilfe angeklagt. Der Preis soll sie nun für ihre Zivilcourage ehren.
Interview mit Sascha Gierke aus Potsdam (Rettungsassistent, Einsatzleiter auf dem jetzt beschlagnahmten Rettungsschiff Iuventa) vom 6. Mai 2019:
Gestiftet wurde der Preis von den Nachkommen von Paul Grüninger. Der ehemalige Polizeikommandant von St. Gallen versteckte zahlreiche jüdische Geflüchtete in der Schweiz, nachdem Hitler und die Nazis in Deutschland die Macht übernommen hatten. Grüninger wurde deshalb bestraft, entlassen und fand zeitlebens keine neue Anstellung mehr. 1971 verstarb er verarmt. 1995 wurde er nachträglich rehabilitiert und seine Nachkommen wurden finanziell entschädigt. Mit dem Geld wurde dann die Stiftung Paul Grüninger gegründet, die im Sinne ihres Namensgebers Personen und Organisationen für deren Menschlichkeit auszeichnet.
Selbstgetöpferte Aschenbescher am Muttertag
Am Sonntag ist Muttertag. Das heisst für viele Mütter, dass sie von ihren Kindern mit selbstgetöpferten Aschenbecher, bunt bemalten Serviettenringen – gefertigt aus einer gebrauchten WC-Papierrolle – oder anderen selbstgebastelten Kunstwerken beschenkt werden, die offenbar in einem Familienhaushalt nicht fehlen dürfen.
Nicht nur die liebevoll gefertigten Geschenke sind katastrophal, sondern für viele ist der Muttertag an sich eine Katastrophe. So auch für unsere Radiobloggerin, Spoken Word Künstlerin, Feministin und Mutter Sandra Künzi.
Auf in fremde Galaxien: Fantasy Basel
Weltraum-Pilot*innen, Superheld*innen, Zombies, Roboter, Monster, Manga-Figuren, Ritter, Science-Fiction, Comics, Games, kunstvolle Gewände und aufwändige Maskierungen – Das ist die Fantasy Basel. Vom 3. bis 5. Mai 2019 ging die fünfte Ausgabe der grössten Convention für Popkultur in der Schweiz über die Bühne. Rund 54’000 Parallelwelt-Lieberhaber*innen aus ganz Europa reisten an, um sich auf insgesamt 60’000m2 zu vergnügen. Mit dabei: Eine ganze Menge an Cosplayer*innen, also Menschen in aufwändigen Kostümen, und Rabe-Kulturredaktorin Gisela Feuz.
«Mad Heidi» sorgt für Kündigung
Mitten drin in den hunderten von Ständen der Fantasy Basel ist auch der Berner Filmemacher Johannes Hartmann (Decoy Collective) anzutreffen. Er ist hier, um für den Dreh seines ersten Langspielfilms Mad Heidi Werbung zu machen und Geld aufzutreiben. Noch bevor der Film gedreht wurde, sorgt er bereits für rote Köpfe: Hartmanns Co-Autor verlor nach der Veröffentlich eines Mad-Heidi-Teasers seinen Job bei der Kantonspolizei Zürich. Allerdings sei sein Co-Autor erst nach dem Dreh des Teasers dazugestossen, sagt Johnannes Hartmann im Interview mit RaBe. Der KaPo-Angestellt habe also die Kündigung erhalten für etwas, woran er gar nicht beteiligt gewesen sei. Gegen die Kündigung wurde nun Rekurs eingereicht, notfalls würde man bis vor Bundesgericht gehen, sagt Hartmann.