Spricht man über Berns bekannteste Musiker der 70er-Jahre, dürften die wenigsten an Chlöisu Friedli denken. Dabei war der 1949 geborene Friedli ein begnadeter und charismatischr Jazz- und Blues-Pianist, dessen Poesie bis heute nicht an Aktualität verloren hat.
Der «Salty Dog», wie Friedli auch genannt wurde, blieb zeitlebens ein Nonkonformist. Er sei ein empfindsamer Mann gewesen mit grosser Lebenslust, aber eben auch schwerem Gemüt, sagt Friedlis Freund und ehemaliger Mitmusiker Urs Hostettler. Friedli war zeitlebens mehrmals Pensionär in der psychiatrischen Klinik Waldau, seine Erfahrungen beschreibt er unter Anderem im Sünneli-Blues.
1981 schied Werner Niklaus Friedli freiwillig aus dem Leben. Ein Jahr später gaben Menschen aus seinem nächsten Umfeld die Platte «Wohäre geisch?» heraus, welche 17 Songs von Friedlis Songs enthielt. Dieses Jahr hätte Chlöisu Friedli seinen 70. Geburtstag feiern können. Weil zudem eine grosse Nachfrage nach der längst vergriffenen Original-Platte bestanden habe, habe man sich dafür entschieden, nach 37 Jahren die Songs noch einmal auf Vinyl herauszugeben, erzählt Urs Hostettler im Interview mit RaBe, der damals wie heute als Produzent amtete.