Nach 150 Jahren ist der Wolf zurück in der Schweiz. Letztes Jahr wurden hierzulande insgesamt 47 Wölfe gezählt, wobei die Rudel vor allem in der Westschweiz und im Graubünden leben und jagen. Während Biologen und Wildtierforscher jubilieren, freuen sich Schafhalter so gar nicht über Isegrims Rückkehr.
Gemäss einer Statistik der NZZ haben Wölfe in den letzten fünf Jahren in der Schweiz insgesamt 1883 Nutztiere gerissen, also rund 380 Stück pro Jahr. Deswegen hat das Parlament im September entschieden, dass Wölfe wieder vermehrt geschossen werden dürfen, wogegen Tierschutzorganisationen prompt das Referendum ergriffen haben.
Der Wolf hat ein Imageproblem – in der Märchenwelt wird er als gierig, rücksichtslos und böse dargestellt – und polarisiert in der Schweiz wie kaum ein anderes Wildtier. Das zeigt auch der soeben erschienene Dokumentarfilm Die Rückkehr der Wölfe von Thomas Horat. Darin beleuchtet der Innerschweizer Filmemacher das Phänomen Wolf aus unterschiedlichen Perspektiven, wobei unter anderem Schafhaltern, Wildbiologinnen und Naturbeobachter zu Wort kommen. Dabei wird zum einen die Situation in der Schweiz betrachtet, zum anderen blickt der Film auch in Länder wie Deutschland, Österreich, die Slowakei und in die USA und zeigt auf, welcher Umgang dort mit frei lebenden Wolfsrudeln gepflegt wird.
«Die Rückkehr der Wölfe» Vorpremiere Montag 4. November 2019 im Kino Rex, unter Anwesenheit von Regisseur Thomas Horat, Reinhard Schnidrig (Bundesamt für Umwelt), David Gerke (Gruppe Wolf Schweiz), Stephan Kaasche (Landschafts- und Naturführer), Moderation: Gisela Feuz