Spaniens Justiz lässt nicht locker und verlangt von der Schweiz erneut die Auslieferung von Nekane Txapartegi.
1999 wurde die damalige Stadträtin des baskischen Dorfes Asteasu von der Guardia Civil festgenommen. Unter Folter wurde ihr das Geständnis abgerungen, Mitglied der baskischen Untergrundorganisation ETA zu sein.
2007 floh Txapartegi mit ihrer Tochter in die Schweiz und lebte hier unter falschem Namen. 2016 wurde sie in Zürich verhaftet, und sass 17 Monate lang im Gefängnis, bis sie letzten Herbst überraschend frei kam, weil die spanische Justiz die Vorwürfe inzwischen als verjährt klassifizierte.
Nun liegt ein neuer Haftbefehl vor und Txapartegi droht erneut die Auslieferung nach Spanien. Zu den bisherigen Vorwürfen der Kooperation mit der ETA, für die es keinerlei Beweise gibt, gesellen sich zwei neue Vorwürfe: Erstens habe Txapartegi bei ihrer Verhaftung in der Schweiz falsche Papiere auf sich gehabt und zweitens habe sie nicht mit der spanischen Justiz kooperiert.
Aufgrund des neuen Rechtshilfegesuches aus Spanien musste Txapartegi im Mai 2019 bei der Schweizer Bundesanwaltschaft vorsprechen, um sich per Videoschaltung von der spanischen Justiz befragen zu lassen. Weil sich das Rechtshilfegesuch aber auf das gleiche, unter Folter erzwungene Geständnis berief, verweigerte Txapartegi die Kooperation, was ihr die spanische Justiz nun vorwirft.
Mehrere international anerkannte Expert*innen haben bestätigt, dass Nekane Txapartegi in Spanien gefoltert wurde, weshalb dieser Fall die Schweiz vor ein Dilemma stellt: Entweder liefert sie Txapartegi nach Spanien aus und verstösst gegen die Anti-Folter-Konvention, oder aber sie liefert sie nicht aus und bezichtigt somit Spanien der Folter. Davor scheut sich die Schweiz, obwohl es bei weitem nicht das erste Mal wäre, dass Spanien der Folter bezichtigt würde, sagt Anouk Maria Robinigg vom Free Nekane-Bündnis. Mit dem neuen Rechtshilfegesuch wird sich die Schweiz nun wohl definitiv positionieren müssen:
Das Nachrichten- und Hintergrundmagazin berichtet seit 1996 werktäglich über Themen aus Politik, Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur aus aller Welt.
Wir bilden Journalist:innen aus!
Bist du neugierig, kritisch und hast den Riecher für spannende Geschichten? Interessieren dich die politischen und gesellschaftlichen Ereignisse in Bern, der Schweiz und der Welt?
Dann bist du bei der Info-Sendung richtig. Du lernst alle wichtigen, journalistischen Schritte von der Recherche über Interviewführung, Beitragsgestaltung bis hin zu Moderation und Sendetechnik im Studio.
- Mo, 16.12., 11:00 - 11:30
- Mo, 16.12., 18:00 - 18:30
- Di, 17.12., 11:00 - 11:30
- Di, 17.12., 18:00 - 18:30
- Mi, 18.12., 11:00 - 11:30
- Mi, 18.12., 18:00 - 18:30
- Do, 19.12., 11:00 - 11:30
- Do, 19.12., 18:00 - 18:30
- Fr, 20.12., 11:00 - 11:30
- Fr, 20.12., 18:00 - 18:30
RaBe-Info
Sendung vom 13. Dezember 2024
In Berlin trifft sich die Politik zum Welt- Flüssiggas-Treffen. Dagegen gibt es ... >
Sendung vom 12. Dezember 2024
In Rumänien hätte es am vergangenen Wochenende Stichwahlen für die ... >
Ungewissheit in Rumänien nach manipulierter Wahl
Eigentlich hätte es in Rumänien am vergangenen Wochenende Stichwahlen für die ... >
Sendung vom 11. Dezember 2024
Vor 40 Jahren – im Dezember 1984 – wurde von der UNO-Vollversammlung die ... >
Sendung vom 10. Dezember 2024
Wir blicken heute erneut nach Syrien. Diesmal beschäftigen wir uns mit der Rolle ... >
Wie reagiert die syrische Zivilgesellschaft?
Das Ende des Assad-Regimes in Syrien ist ein historischer Moment. Mit dem Sturz ... >
Wie ist es zum Sturz Assads gekommen?
In der Nacht auf Sonntag hat eine Koalition von syrischen Rebellengruppen die ... >
Sendung vom 09. Dezember 2024
In der heutigen Sendung setzen wir den Schwerpunkt auf die Ereignisse in Syrien. ... >
Vor 25 Jahren: Proteste gegen die WTO-Konferenz in Seattle
Vor 25 Jahren fanden in Seattle vom 30.November bis am 5. Dezember Proteste ... >
Sendung vom 06. Dezember 2024
Heute vor 25 Jahren endeten die Proteste gegen die WTO Konferenz in Seattle. Die ... >
Bei der internationalen Zusammenarbeit sparen, um die Armee aufzurüsten
Im Bundeshaus läuft derzeit die Wintersession, eines der wichtigsten Geschäfte ... >
Sendung vom 5. Dezember 2024
In der Wintersession im Bundeshaus geht es um das Bundesbudget 2026-2028. Um die ... >