Die Bedenken rund um die Fussballweltmeisterschaft in Katar nehmen nicht ab: Pink Cross, der nationale Dachverband der schwulen und bisexuellen Männer in der Schweiz, hat im Schweizerischen Parlament eine Interpellation eingereicht. Darin fordert der Verband, dass die Schweiz, insbesondere der Bundesrat, sich dazu äussert, wie queere Personen, die an die Fussball-WM nach Katar reisen möchten, geschützt werden. Denn im arabischen Emirat gilt die Todesstrafe für homosexuelle Handlungen.
Im Interview erklärt Roman Heggli, Geschäftsleiter von Pink Cross, dass sie zwar keine genauen Vorschläge hätten, wie die Schweiz die Sicherheit garantieren könnte. Aber: «Gerade die Schweiz hat eine spezielle Position, wenn es um die WM in Katar geht», sagt Heggli. Die Organisatorin, die Fifa, habe schliesslich ihren Sitz in der Schweiz und werde von einem Schweizer geleitet. «Da sollte die Schweiz intervenieren und darauf pochen können, dass alle Menschen, die an die WM nach Katar reisen, geschützt sind.» Denn es herrsche eine gewisse Angst, als queere Person nach Katar zu gehen. Ein Boykott sei zu diesem Zeitpunkt, da die Planung bereits so weit fortgeschritten sei, aber nicht mehr zielführend, erklärt Heggli. «Ich hoffe vielmehr, dass sich mit dem Engagement für mehr Menschenrechte die Situation für queere Menschen in Katar verbessert.»
Zwar hätten Verantwortliche der WM bereits verischert, queere Personen zu schützen. «Es ist aber schwierig abzuschätzen, wie glaubwürdig solche Aussagen sind.» Darum wäre es aus Sicht von Pink Cross gut, wenn die Schweiz intervenieren würde, und so dieser Forderung mehr Gewicht geben würde.